Nach Abendblatt-Bericht unternahm die Verwaltung Messungen. Menge aber gering

Ahrensburg. Die Aue in Ahrensburg ist mit Medikamentenrückstanden verunreinigt. Das hat eine Untersuchung der Verwaltung ergeben. Heinz Baade, zuständiger Sachbearbeiter im Rathaus, gibt dennoch Entwarnung: „Es besteht kein Handlungsbedarf, da die nachgewiesenen Mengen gering sind. Wir sollten das Problem aber im Auge behalten“, sagte er bei einem Vortrag im Umweltausschuss.

Baade hatte für die Untersuchung Proben an drei Punkten des Gewässers genommen: vor der Kläranlage an der Bünningstedter Straße, in der Kläranlage und 20 Meter hinter dem Zulauf aus dem Klärwerk in die Aue. Untersucht wurde das Wasser auf 21 Medikamentenwirkstoffe. Zehn Substanzen lagen unter der Nachweisgrenze, elf darüber. Darunter Metaprolol und Propanolol, Betablocker zur Behandlung von Bluthochdruck, sowie die Schmerzmittel Phenazon und Diclofenac. Sie wurden an allen Messpunkten nachgewiesen – auch im gereinigten Wasser. „Das liegt daran, dass die Klärwerke nicht über entsprechende Filteranlagen für Medikamentenrückstände verfügen“, sagt Baade. Das sei ein bundesweites Problem. Auch gesetzlich festgelegte Grenzwerte gebe es derzeit noch nicht, sagt Baade, sondern nur eine Empfehlung der Europäischen Union in Form einer EU-Qualitätsnorm.

Anlass der Untersuchung war ein Bericht des Hamburger Abendblatts im vergangenen Jahr. Wissenschaftler hatten in der Alster sowie ihren kleineren Zuflüssen Rückstände von Medikamenten gefunden. Betroffen, das stand damals schon fest, war auch die Ammersbek. Die Richtwerte lagen teils über der EU-Qualitätsnorm. Daraufhin regte Umweltausschussmitglied Dirk Burmeister (SPD) eine Untersuchung der Ahrensburger Aue an.

Ursache der Verunreinigungen ist, dass biologisch nicht aufgenommene Substanzen wieder ausgeschieden werden oder Medikamente in die Toilette entsorgt werden. Das Trinkwasser soll übrigens nicht betroffen sein. Baade: „Die Qualität ist in Ahrensburg nachweislich sehr gut.“