Bargteheider Bürgerinitiative stellt bei Aktion auf Rathausstraße Höhe der geplanten Bauten nach

Bargteheide. Der Protest gegen die geplanten Windräder in Bargteheide ist 196 Meter lang. Auf diese Distanz haben sich am Sonnabend die Mitglieder der Bürgerinitiative Gegenwind auf der Rathausstraße aufgebaut. In neongelben und orangefarbenen Warnwesten stehen sie auf dem Asphalt und spannen ein ebenso langes Absperrband. „Damit wollen wir zeigen, wie hoch der Investor die Windräder bauen lassen will“, sagt Gerhard Artinger, Sprecher der Initiative.

Etwa zwei Jahre dauert bereits das Verfahren um drei 196 Meter hohe Vestas-Räder vom Typ 112, die am Glindfelder Weg aufgestellt werden sollen. Fast ebenso lange protestiert die Initiative gegen den Aufbau an dem Standort. „Wir sind nicht prinzipiell gegen die Windräder“, sagt Artinger, „wir sind aber dagegen, dass sie so nah an der Wohnbebauung aufgestellt werden.“ Kommt der Windpark, stehen die Räder laut Initiative 627 beziehungsweise 800Meter von den nächstgelegenen Wohnhäusern in Bargteheide und Klein Hansdorf entfernt. „Das ist zu wenig“, sagt Artinger. Er meint, dass die Windräder in einem Abstand von mindestens 2000 Metern gebaut werden müssten und spricht bei der Abschlusskundgebung über Infraschall und die tieffrequenten Geräusche, die von den Windrädern ausgehen würden und denen die Anwohner rund um die Uhr ausgesetzt sein werden.

Seine rund 200 Mitstreiter applaudieren und halten Plakate in die Luft. Darauf steht unter anderem „Gesundheit geht vor“, dazu ist eine Frau abgebildet, die sich schreiend an den Kopf fasst. Hinter ihr ist ein Windrad zu sehen. Auf einem großen Banner, das zwei Protestler tragen, sind die Silhouetten der geplanten Windräder neben der 34 Meter hohen Bargteheider Kirche und dem Hamburger Fernsehturm, dem Telemichel, abgebildet. Er überragt die geplanten Bargteheider Windräder des Investors Vestas nur knapp.

Zuletzt hatte der Investor eine wichtige Hürde genommen (wir berichteten). Die drei Windräder würden die Sichtachse des unter Schutz stehenden Jersbeker Barockparks nicht wesentlich beeinträchtigen. So besagt es die Stellungnahme der unteren und oberen Denkmalschutzbehörde.