Schloss- und Woldenhornschule in Ahrensburg teilen sich 4,1-Millionen-Euro-Neubau

Ahrensburg. Die Mädchen und Jungen in der Ahrensburger Grundschule Am Schloss könnten den Eindruck gewonnen haben, dass Bauen ein Kinderspiel ist. Das neue zweigeschossige Gebäude auf ihrem Schulhof ist in einem Tempo gewachsen, dass es in diesem Sommer schien, als könne man beim Wachsen zusehen. Tatsächlich steckt dahinter eine bemerkenswerte logistische Leistung. Am 18. Juni wurde der Grundstein gelegt und schon am 5.September Richtfest gefeiert.

Dass der Bau auch in anderer Hinsicht beispielhaft ist, unterstrich Bürgermeister Michael Sarach, als er aus einem Bericht der Landesregierung zur inklusiv-kooperativen Beschulung zitierte. Darin heißt es, dass dieser Neubau vorbildlich sei, weil zwei Schulträger gemeinsam die Lasten tragen. Die Kosten teilen sich – anteilig nach Nutzfläche – die Stadt Ahrensburg für die Grundschule Am Schloss und der Kreis Stormarn für die Woldenhornschule, die als Förderzentrum mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung arbeitet.

Modellcharakter hat auch die bislang in Stormarn einzigartige Nutzung: Jeweils vier Klassen aus beiden Schulen werden einziehen, wobei je eine Klasse von jeder Schule einen nachbarschaftlichen Partnerverbund bilden soll, in dem Inklusion und Kooperation gelebt werden. Die Architektin Alexandra Merten vom Hamburger Büro Acollage hat ein offenes Raumkonzept entworfen, in dem auch die Flächen außerhalb der Klassenzimmer gemeinsam genutzt werden können.

Davon wird auch der Hort der Arbeiterwohlfahrt (Awo) profitieren, der ebenfalls einzieht und dort ein neues Konzept ausprobiert. „Es wird keine festen Gruppen mehr geben, die Hortkinder können stattdessen zwischen Themenräumen entsprechend ihren Vorlieben wählen. Wir haben bei der Planung bereits Voraussetzungen für die unterschiedliche Nutzung geschaffen“, sagte die Architektin und zeigte bei einer Führung im Erdgeschoss des Rohbaus, wie das aussieht.

4,1 Millionen Euro wird der Bau insgesamt kosten. Der erste Abschnitt soll im April 2015 eröffnet werden, der zweite im Herbst, dann werden dort etwa 150 Kinder untergebracht sein. Polier Wolfgang Peinke blickte passenderweise in viele zufriedene Gesichter, als er in seinem Richtspruch sagte: „Nur gut, dass unser Bauherr heut sich über unsere Arbeit freut.“