Zugegeben, es ist für kommunale Politik und Verwaltung unmöglich, immer up to date zu sein, was demografische und soziale Entwicklungen betrifft. Deshalb kann es schon mal zu Engpässen oder Überkapazitäten bei der Bedarfsplanung kommen.

Wichtig ist es, für diese Fälle einen Plan B parat zu haben, um das Problem rasch überbrücken zu können, ohne dass gravierende Mehrkosten entstehen.

In Ahrensburg fehlte es jahrelang an Krippenplätzen. Mit der Kindertagespflege fand sich eine privat organisierte Alternative. Die Stadt unterstützte diese mit ihrer Differenzbezuschussung, die das für die Eltern sonst teurere Konzept Tagespflege bezahlbar machte. Dank der wachsenden Nachfrage bildete sich in Ahrensburg ein besonders dichtes Netz von Tagesmüttern.

Parallel arbeitete die Stadt daran, den Bedarf durch neue Krippenplätze aus eigener Kraft zu decken, was in diesem Jahr gelungen ist. Nun werden vorrangig diese Plätze besetzt. Mit der Konsequenz, dass viele Tagesmütter ihren Job mangels Nachfrage werden aufgeben müssen. Verständlich, dass sie sich schlecht behandelt fühlen, nachdem sie der Stadt in einer schwierigen Lage geholfen haben.

Die Politik ist gut beraten, über einen Plan B für die Ahrensburger Kindertagespflege nachzudenken. Denn bei der Bedarfsplanung ist es besser, nicht nur auf ein Konzept zu setzen und flexibel zu bleiben. Es könnte nämlich der Tag kommen, an dem das Rettungsnetz der Tagesmütter wieder als Plan B benötigt wird.