Forderungen aus Glinde, Oststeinbek und Reinbek werden beim Kreis geprüft

Bad Oldesloe. In einem waren sich alle Anwesenden im Verkehrsausschuss des Stormarner Kreistags einig: Der Fahrplanentwurf für das Busnetz in Südstormarn soll geändert werden. Wie genau, muss jetzt die Kreisverwaltung prüfen. CDU, Grüne und die Wählergemeinschaft Forum 21 hatten Prüfanträge gestellt, um die Kosten für die von Politikern und Bürgern vorgeschlagenen Alternativen ausrechnen zu lassen.

„Die Anträge der Fraktionen sollen zusammengeführt werden, weil sie sich teilweise überschneiden“, sagt Heinrich Dierking vom Forum 21. In einer Sondersitzung des Kreisverkehrsausschusses am 2. Oktober sollen die Politiker und Bürger dann Antworten auf ihre Fragen bekommen. „Sobald die Ergebnisse vorliegen, wollen wir mit den Kommunen in Gespräche gehen und über die Alternativen verhandeln“, sagt Lukas Kilian (CDU), Vorsitzender des Kreisverkehrsausschusses.

Viel Kritik hatte es an den von den Verkehrsbetrieben Hamburg-Holstein (VHH) vorgelegten Fahrgastzahlen gegeben. In der Sitzung ging nun ein VHH-Vertreter auf die Messungen ein. „Gezählt wurde an jeder Station auf bis zu 60 Fahrten. Die Genauigkeit liegt bei 98 Prozent“, fasst Kilian zusammen. Extremwerte seien zudem herausgerechnet worden. Der Glinder Politiker Wolfgang Pohlmann (SPD) entgegnet: „In der Sitzung des Glinder Bauausschusses hatte der Vertreter noch zugegeben, dass die Zähler nur zu 90 Prozent genau sind.“

Den Nachtbus sollen die Kommunen im Gegensatz zu jetzt selbst bezahlen

Politiker und Bürger aus Glinde waren zum Verkehrsausschuss erschienen, um zu zeigen, dass sie die Arbeit der Kreispolitiker genau verfolgen. Sandra-Pia Wöhrmann, die mit Heidi Weber eine Unterschriftenaktion für den Erhalt der Metrobuslinie 11 initiiert hatte (wir berichteten), sagt: „Jetzt wissen endlich alle Beteiligten Bescheid, dass der aktuelle Entwurf ein echtes Problem für uns Glinder darstellt.“ Ihre Mitstreiter und sie hoffen nun, dass der Fahrplan bis zur nächsten Ausschreibung in zwei Jahren möglichst so erhalten bleibt wie jetzt.

„Ganz so kann es nicht bleiben. Aber wir werden versuchen, das Netz so optimal wie möglich zu gestalten“, sagt Gerd Prüfer (SPD), Ausschussmitglied. Beim Thema Nachtbus bleibt der Kreis allerdings hart. „Reinbek, Glinde und Oststeinbek sollten uns entgegenkommen und selbst für den Nachtbus aufkommen“, sagt Lukas Kilian. Er verweist auf andere Stormarner Kommunen, die das Angebot selbst finanzieren. „Es geht um rund 53.000 Euro“, sagt Gerd Prüfer. Politiker in den drei betroffenen Kommunen signalisieren grundsätzlich ihre Bereitschaft, finanziell etwas beizutragen.