Neues Programm vom Kulturring Bargteheide: zehn Abende mit Schauspiel, Musik und Ballett von September bis Mai

Bargteheide. Manfred Kutsches Theaterkarriere klingt zunächst bescheiden. „Ich habe im Schultheater immer die Rollen bekommen, in denen ich ruhig stehen und nichts sagen musste“, sagt er. Er sei immer eher im Hintergrund aktiv gewesen – das aber bis heute. Inzwischen ist Manfred Kutsche seit 25 Jahren beim Kulturring Bargteheide und seit einigen Jahren auch dessen Vorsitzender.

Kutsche hat viel Erfahrung, wer ihn also fragt, auf welches der zehn Stücke er sich in der neuen Theaterzeit besonders freut, bekommt eine klare Antwort: „Auf alle.“ Auf „Einsteins Verrat“ zum Beispiel, ein Stück von Éric-Emmanuel Schmitt. „Schmitt ist einer, der sehr philosophisch schreibt“, sagt Manfred Kutsche. „Das Stück ‚Einsteins Verrat‘ passt gut in die heutige Zeit wegen des Konflikts Einsteins: Was ist, wenn ich Pazifist bin und um mich herum geht das Morden los?“ Das Stück soll zum Diskutieren anregen. „Theater soll sich einmischen, Fragen stellen, zu Diskussionen führen, unterhalten und einfach nur Spaß machen“, schreibt Manfred Kutsche im Vorwort zum Programmheft des Kulturrings. „Mit unserem Spielplan meinen wir, diesem Anspruch gerecht zu werden.“

Ob der Kulturring die eigenen Ansprüche erfüllt, können die Zuschauer entscheiden. „Einsteins Verrat“ ist das erste Stück in der neuen Spielzeit, am Montag, 29. September, um 20 Uhr beginnt es im Kleinen Theater Bargteheide (Hamburger Straße 3). Von Schmitt wurden während der vergangenen Spielzeiten bereits unter anderem „Die Blume des Koran“ und „Kleine Eheverbrechen“ gezeigt. „Ich habe Éric-Emmanuel Schmitt mal bei einer Lesung persönlich kennengelernt. Er war überrascht, dass so eine kleine Stadt wie Bargteheide so viel von ihm auf die Bühne gebracht hat“, sagt Kutsche. „Und die Schauspieler sind hervorragend.“ Es spielen Volker Brandt und Matthias Freihof. „Ich denke, das wird eine spannende Sache mit ausreichend Platz für Humor, die Leute werden nicht nur in die Situation des strengen Zuhörers gebracht.“

Auch das Stück „The King’s Speech“ mit Götz Otto sei toll – auch wenn es erst im Februar kommenden Jahres zu sehen sein wird, denn die Programmplanung reicht bis Mai 2015. „Die Inszenierung hat in Hamburg bereits einen Preis gewonnen“, sagt Kutsche. Es handelt von Albert, Herzog von York, der eine Rede halten soll, die per Radio übertragen wird – und der scheitert, weil er stottert. 14 Jahre später soll er als König George VI. vor das Mikrofon treten, um erneut zu sprechen. Ein Sprachtrainer soll helfen, die Blockade zu lösen. „Und ‚Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand‘ ist auch in Hamburg ein Dauerbrenner gewesen, dafür bekommt man kaum Karten“, sagt Kutsche. „Und Mathias Richling, dessen Part es ist, den Mächtigen auf die Finger zu sehen... Der geht mit denen rasant um.“ Richling tritt im April auf, der Hundertjährige im März.

Wem das zu lange hin ist, der kann sich am Sonntag, 26. Oktober die Pasión de Buena Vista anschauen, sechs Tänzer, drei Sänger aus Kubas treten mit einer Live-Band auf. Und die Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens wird am Montag, 8. Dezember als Lesung und Jazzkonzert präsentiert.

„Ich mag unser ganzes Programm“, sagt Kutsche. „Aber für mich persönlich ist das Ballett das Highlight. Das bringt für uns auch logistisch die größte Herausforderung.“ Das Kleine Theater sei eben – der Name sagt es bereits – ein kleines Haus. „Und wir sind eben sehr darauf angewiesen, dass die Tänzer diese Enge mitmachen, in der Garderobe zum Beispiel. Es sind ja teilweise 30 bis 40 Tänzerinnen und Tänzer. Das ist schon was“, sagt Manfred Kutsche. Die Liebe zum Ballett sei bei ihm gewachsen, „als ich ein junger Kerl war, bin ich schon ins Ballett gegangen in Hamburg. Auch als John Neumeier gerade eben in Hamburg war und selbst den Romeo getanzt hat.“ Nun wird in Bargteheide das russische Nationalballett Romeo und Julia zeigen. „Das ist für mich sehr emotional“, sagt Kutsche. Am selben Tag, dem 11. Januar, präsentieren die Tänzer auch den Märchenball, ein Stück, das auch für Kinder geeignet ist.

Eintrittskarten für die Aufführungen gibt es bei den Vorverkaufsstellen in Bargteheide: Arkaden-Buchhandlung (Bahnhofstraße 5), Reisebüro Schügner, (Wurth 13) und bei der Karten-Hotline (Telefon 0231/9172290) sowie an der Abendkasse. Je nach Stück und gewähltem Sitzplatz kosten die Karten zwischen 21 Euro und 32 Euro.

Informationen zu Ermäßigungen und Abonnements gibt es im Internet unter www.kulturring-bargteheide.de. Dort ist auch das vollständige Programm zu finden.