LBV sucht mit Polizei nach Lösungen für Unfallschwerpunkt auf der B 75 in Reinfeld

Reinfeld. Der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr (LBV) hat jetzt wieder Gespräche mit der Polizei aufgenommen, um die B-75-Kurve in Reinfeld, in der schon mehrere Menschen verunglückt sind, sicherer zu machen. Wie berichtet, wird Baum Nummer 190006 immer wieder zur Todesfalle für Autofahrer.

Zuletzt kam ein 18-Jähriger aus Hamberge mit seinem Renault vor knapp zwei Wochen in der Kurve von der Straße ab und schleuderte gegen den Baum. Er starb noch am Unfallort. Genauso wie ein 39 Jahre alter Autofahrer aus Bad Oldesloe, der im Mai vergangenen Jahres gegen den Baum prallte. Zwei weitere Unfälle mit Schwerverletzten registrierte die Polizei 2013.

Auch im März dieses Jahres verlor ein 20 Jahre alter Mann aus Reinfeld in der leicht abschüssigen Kurve die Kontrolle über seinen Mercedes A-Klasse und krachte gegen den massiven Stamm des Ahornbaums. Er und seine 19 Jahre alte Beifahrerin überlebten den Unfall schwer verletzt. Bei den Unfällen seit 2013 war die Fahrbahn laut Polizei nass, die Autofahrer seien zu schnell unterwegs gewesen. Dennoch wurden nach dem Unfall im März dieses Jahres Forderungen laut, die Todesstrecke zu entschärfen. Zumal die Polizei den Verdacht bestätigt, dass die Fahrbahn in der Kurve bei Feuchtigkeit schnell rutschig und damit gefährlich wird.

Der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr in Lübeck, der für alle Bundesstraßen im Kreis Stormarn verantwortlich ist, führte daraufhin eine Griffigkeits-Untersuchung auf der Strecke durch. „Dabei konnten wir keine Auffälligkeiten feststellen“, sagt der Leiter des LBV in Lübeck, Jens Sommerburg. Appelle, die Todesstrecke zu entschärfen, blieben deswegen ohne Wirkung. Bis zu dem tragischen Unfall am 19. August dieses Jahres, als erneut ein Mensch nach einen Zusammenprall mit Baum Nummer 190006 starb.

„Wir beraten jetzt mit der Polizei, welche Möglichkeiten es gibt, dort etwas zu verändern“, sagt Sommerburg, der sich sicher ist, dass bald eine Lösung gefunden wird. Möglich wäre, das Tempolimit zu reduzieren oder Hinweisschilder aufzustellen, die Autofahrer auf die Gefahr bei Regen hinweisen. Auch werde geprüft, ob eine Leitplanke Autofahrer vor einem Zusammenprall mit dem Baum schützen könne.

Gegen eine Fällung des Ahornbaums haben sich bereits im Vorwege einige Politiker in Reinfeld ausgesprochen. Bürgermeister Gerhard Horn möchte sich dafür stark machen, dass das Tempolimit von 70 km/h auf der Strecke reduziert werde. „Das muss jetzt auf jeden Fall passieren“, so Horn. Er fügt hinzu: „Ursache für die Unfälle waren zwar immer Fahrfehler, dennoch müssen wir eine solche Tragik hier nicht regelmäßig haben.“