Friedrich-Carl Wodarz tritt nach zehn Jahren Engagement fürs Öko-Institut nicht mehr an

Westerau. Zehn Jahre lang war Friedrich-Carl Wodarz Vorsitzender des Fördervereins des Instituts für Ökologischen Landbau. Doch wenn heute Abend, bei der Jahreshauptversammlung im Herrenhaus Trenthorst, über den Vorsitz für die kommenden zwei Jahre entschieden wird, steht Wodarz nicht zur Wahl. „Mit einem Rücktritt verbindet man meistens negative Dinge. Ich aber trete einfach nicht wieder an“, sagt Wodarz gelassen. „Ich bin nicht ausgebrannt, aber irgendwann ist es genug.“

Vor seinem Engagement als Vorsitzender des Fördervereins arbeitete Wodarz viele Jahre lang als Kommunalpolitiker in der Oldesloer SPD-Fraktion. Von 1996 bis 2005 war der Berufsschullehrer Landtagsabgeordneter.

Mit seiner Zeit in Trenthorst verbindet der 71-Jährige viele positive Erinnerungen. Die rund 150 Mitglieder des Fördervereins planten in den vergangenen Jahren zahlreiche Veranstaltungen, darunter einen Feldtag für Nicht-Landwirte, Informationen über ökologisches Gärtnern und bleifreies Jagen. Auch an die Weinproben sowie die Grill- und Kochabende erinnert sich Fritz, wie ihn Freunde vom Förderverein nennen, gern zurück.

Institut sollte 1996 und 2006 geschlossen werden

Doch es gab auch schlechte Zeiten für das Institut. 1996 wollte das Bundesministerium für Landwirtschaft den Außenstandort Trenthorst/Wulmenau schließen. Die Gebäude waren marode, Trenthorst in der Öffentlichkeit weitgehend unbekannt. „Ohne Fritz wäre das ganze hier nicht zustande gekommen“, sagt Kurt Weirauch, der Geschäftsführer und Kassenwart des Fördervereins. Als Landtagsabgeordneter konnte Wodarz viel bewirken. Dank seines Einsatzes konnte Trenthorst 2006 ein zweites Mal gerettet werden. „Wegen einer Umstrukturierung sollte das Institut erneut geschlossen werden“, sagt Wodarz. Eine Überlegung, die der 71-Jährige nie nachvollziehen konnte. Wodarz: „Das Institut ist bundesweit einzigartig, weil schwerpunktmäßig auf dem Gebiet des ökologischen Landbaus geforscht wird.“

Den Vorsitz des Fördervereins gibt der Oldesloer heute Abend ab. „Es ist Zeit für frisches Blut. Ich denke, dass der zur Wahl stehende Kandidat gute, neue Impulse setzen kann“ sagt der 71-Jährige. Der Oldesloer verrät jedoch keine Namen, solange noch nichts offiziell ist. „Ich möchte dem demokratischen Prozedere nicht vorgreifen.“

Im Förderverein begleitet Wodarz ein letztes Projekt: 2015 soll eine Broschüre über die Geschichte von Trenthorst erscheinen.