Neue Fußwege, Beleuchtung und Bänke: Bis zum 7. November wird rund ums Ahrensburger Wahrzeichen gearbeitet

Ahrensburg. Ein Bagger schlägt am Ahrensburger Schloss mit heruntergelassener Schaufel tiefe Furchen in den Rasen. Das ist keine Majestätsbeleidigung, sondern dient der Verschönerung. Seit etwas mehr als zwei Wochen wird rund um das 429 Jahre alte Gebäude an der Lübecker Straße gearbeitet. Bis zum 7. November soll sich im Schlosspark noch einiges verändern.

Wie berichtet, gehört dazu auch der Ausbau der Fußwege. Während Spaziergänger im Norden bereits entlang des Burggrabens wandeln können, gab es im Süden seit dem vergangenen Jahrhundert nur eine große Rasenfläche. Und neuerdings tiefe Furchen, die sich in den kommenden Wochen in einen Gehweg verwandeln werden. „1870 ist auf der Südinsel die landschaftsgärtnerische Gestaltung aufgegeben worden“, sagt einer, der es wissen muss: Holger Muhs, selbst Landschaftsgärtner aus Kiel und für das neue Aussehen des Parks verantwortlich. Im Stile des „gradlinigen Barocks“, sagt er, werde der neue Weg angelegt. Umsäumt von den Linden, die aus jener Epoche (1575 bis 1770) stammen und seitdem entlang des Burggrabens wachsen. „Zudem werden wir jeweils an den Eckpunkten eine Bank aufstellen, damit die Fußgänger den Ausblick auf das Schloss und den Park genießen können.“

Den Weg im Norden wollen Muhs und seine Mitarbeiter ausbessern. Er wird verbreitert und bekommt einen neuen Belag. Auch die alten Sitzbänke werden ausgetauscht, die Mülleimer abmontiert, dafür Infotafeln aufgebaut. Damit die Ahrensburger auch abends sehen können, wie schön der neue Park ist, will Muhs Spotlichter installieren. Vier sollen es im nördlichen Teil des Parks werden. Sie sollen unter anderem eine rund 150 Jahre alte Federbuche abstrahlen, die „eine botanische Rarität“ ist, wie Muhs sagt.

Auch der Weg vom Parkplatz an der Lübecker Straße zum Schloss soll eine Beleuchtung bekommen. 14 LED-Lampen, die wenige Zentimeter aus dem Boden schauen, sollen den Fußweg beleuchten. Der wird verbreitert – mit ebenen Granitplatten. Muhs: „Es soll eine Erleichterung beim Gehen geben.“ Bisher besteht der Weg aus vielen Pflastersteinchen. Die insgesamt fünf Bänke sollen an dem Weg ebenfalls ausgetauscht werden, ebenso wie die Mülleimer. Zudem sorgen Gärtner dafür, dass einige Bäume beschnitten werden.

Die meisten Arbeiten, die derzeit im Schlosspark erledigt werden, sind allerdings unterirdisch. „Wir verlegen Strom- und Versorgungskabel“, sagt Muhs. Ziel ist es, dass bei Veranstaltungen rund um das Schloss die Besucher nicht mehr über Kabel stolpern können.

Insgesamt 312.000 Euro kostet die Neugestaltung im Schlosspark. 60.000 Euro davon wurden bereits in den Bau einer neuen Holzbrücke am Schloss investiert. Bürgermeister Michael Sarach ist glücklich über die Arbeiten an Ahrensburgs schönstem Gebäude: „Das ist ein weiterer Baustein, um die Stadt als Kulturzentrum im Kreis Stormarn zu etablieren.“

Am nächsten Baustein feilt unterdessen Jörg Schumacher, Chef der Stiftungen der Sparkasse Holstein. Der Skulpturenpark, der schon länger geplant ist, soll 2015 vorangebracht werden. „Das Motto für die Skulpturen könnte die Geschichte des Hauses sein“, sagt Schumacher. Mehr will er über die neueste Attraktion nicht verraten – vor allem nicht, bevor die Furchen wieder verschwunden sind.