Nach Einreiseverbot: Ministerium und Kreis geben jetzt grünes Licht für Visum

Trittau/Bad Oldesloe. Das schleswig-holsteinische Innenministerium hat sich gegenüber dem Kreis Stormarn zum Einreiseverbot der drei Indonesier Meisy Jolly Lee, Gustaf Mochamed Firdaus und Maziyyah Nadhir (wir berichteten) geäußert. „Das Ministerium hat alles geprüft und uns mitgeteilt, dass die Einreise genehmigt werden kann, wenn der Einreisezweck tatsächlich ein Sprachkursus ist“, sagt Kreisverwaltungsdirektorin Anja Kühl.

Zuvor hatte die Ausländerbehörde in Bad Oldesloe ihre Zustimmung verweigert, weil der Verdacht bestand, die jungen Indonesier kämen nur nach Deutschland, um professionell Badminton beim TSV Trittau zu spielen. Da sie aber mit einem Sprachvisum einreisen wollten, wäre ihr Aufenthalt somit illegal gewesen. Wie es zu diesem Verdacht kam, erklärt Anja Kühl: „Auf der Internetseite des Vereins wurden Lee und Firdaus als Trainer des TSV beschrieben. Das war eine unglückliche Formulierung.“ Nun hat die Behörde aber ihre Zustimmung erteilt.

Andreas Willkomm, Pressewart der Badmintonsparte, fügt hinzu: „Das war wirklich ein blödes Missverständnis. Im Training sind sie, wie alle anderen Spieler auch, mal Sparringspartner. Mehr aber auch nicht.“

„Es ist noch nichts entschieden. Jetzt ist die Deutsche Botschaft am Zug“, sagt Sabina Persson. Bei ihr und ihrem Mann Kim, der Spartenleiter Badminton beim TSV Trittau ist, lebten Lee und Firdaus ein Jahr lang. Nach einem Heimaturlaub in diesem Sommer wurde ihnen die Wiedereinreise dann verweigert. Maziyyah Nadhir sollte erstmals zu den Perssons nach Trittau kommen, um Deutsch zu lernen und vielleicht eine Ausbildung zu machen.

Offener Brief an Minister und Landrat wurde nicht mehr verschickt

Nachdem die Perssons und Willkomm erfahren hatten, wie schlecht es um die Anträge der jungen Indonesier steht, setzten sie alle Hebel in Bewegung, um Einfluss auf das Verfahren zu nehmen. Wie berichtet, verschickten sie Stellungnahmen an Landrat Klaus Plöger und Innenminister Andreas Breitner. „Einen offenen Brief an den Minister hatten wir schon aufgesetzt und von allen Spielern der Badmintonsparte sowie den Zuschauern unterschreiben lassen“, sagt Willkomm. Auf dem Brief, der dem Abendblatt vorliegt, lassen sich die vielen Unterschriften kaum zählen. Zu seiner Versendung ist es allerdings nicht mehr gekommen, da das Ministerium vorher reagiert hat.

Die Zuversicht bei den Perssons ist nun groß. „Die Botschaft hat bereits vor dem Einreiseverbot ein positives Signal gegeben. Darum hoffe ich, dass es da keine Probleme geben wird.“ Für Gustaf Mochamed Firdaus sieht es allerdings nach wie vor schlecht aus. „Er darf leider nicht als Besucher einreisen. Wenn alles gut läuft, könnten die Mädchen aber schon zum ersten Heimspiel da sein“, sagt Willkomm.

Lee und Nadhir seien sehr erfreut über die nun positive Nachricht gewesen, berichtet Sabina Persson, die Jugendwartin der Badmintonsparte beim TSV Trittau ist. „Wir freuen uns ebenfalls, sie hoffentlich bald in Empfang nehmen zu können“