Gäste wollen bei Deutschlandreise neue Eindrücke gewinnen

Reinbek. Die Kinder im Waldkindergarten in Reinbek haben am Freitag Besuch aus Japan bekommen. Zehn Erzieher machten während einer zehntägigen Rundreise durch Deutschland auch im Wald bei Reinbek halt. Sie wurden von einem Dolmetscher begleitet, sodass sie sich mit den Reinbeker Kollegen austauschen und mit den Kindern spielen konnten.

Als Geschenke brachten die Japaner den Kindern typisches Spielzeug aus ihrer Heimat mit, zum Beispiel Origami-Sets und Klangfrösche. Nach der Begrüßung um 8 Uhr sangen die Kinder, wie jeden Tag, Lieder im Morgenkreis. Auch die Japaner stimmten mit ein. Anschließend spazierte die Gruppe an den Fluss. Trotz Sprachbarriere gewannen die Kinder ihre Gäste schnell lieb, spielten und tobten mit ihnen. „Die Japaner waren von Beginn an sehr aktiv, gingen freundlich und offen auf die Kinder zu und bauten so schnell den Kontakt zu ihnen auf“, sagt Ulla Fürst-Hagemeister, 58, Leiterin des Waldkindergartens. Fürst-Hagemeister, selber naturverbunden auf einem Bauernhof aufgewachsen, gründete den Kindergarten vor acht Jahren.

Ein Kulturschock stellte der Besuch eines Waldkindergartens für die Gäste übrigens nicht dar. Denn auch in Japan ist diese Form eines Kindergartens nicht mehr unbekannt. Vor zehn Jahren entstanden die ersten Waldkindergärten, und heute gibt es im gesamten Land bereits mehr als 100. Die Besonderheit an solch einem Kindergarten ist, dass Kinder und Erzieher nahezu die gesamte Zeit draußen verbringen. Es besteht zwar die Möglichkeit, wie in Reinbek in Form eines Bauwagens, sich drinnen aufzuhalten. Davon machen die Reinbeker aber nur sehr selten Gebrauch. Einzig der Winter stellt mit Minusgraden eine Herausforderung dar. Dann wärmen sich die Kinder auch mal drinnen auf.

Die Lust auf einen Gegenbesuch ist nach dem herzlichen Umgang mit den Gästen bei den deutschen Erziehern auf jeden Fall geweckt. Bevor es wieder nach Hause geht, wollen die Japaner noch mehr Eindrücke aus Deutschland mitnehmen. Am Mittwoch waren sie schon in Kassel, aßen dort Wiener Schnitzel und tranken deutsches Bier, das ihnen sehr gut schmeckte. Donnerstag vergnügten sie sich in einem Kletterpark.