Seit Jahrzehnten ist die Stadt Hamburg Eigentümerin des Großensees, Probleme gab es damit nicht für die Gemeinde, der das Strandbad gehört.

Warum also nicht bei einer bewährten Partnerschaft bleiben? Das fragen sich zurzeit viele Großenseer, die in Sorge um das Wahrzeichen ihres Ortes sind. In Wahrheit wird ihre Sorge nichts ändern. Hamburg will verkaufen, die Entscheidung ist gefallen. Jetzt gibt es nur noch zwei Möglichkeiten: Großensee wird selbst Eigentümer. Oder jemand anders.

Mangels Alternativen sollten die Einwohner den Verkauf des Sees als Chance wahrnehmen. Großensee hat jetzt die Möglichkeit, eigenständig über sein Herzstück zu walten. Eventuellen Problemen mit künftigen Eigentümern kann die Gemeinde so von vornherein aus dem Weg gehen. Gerade erst hat die Diskussion mit Restaurant-Pächter Felix Schickler um die Kassenöffnungszeiten gezeigt, dass rund um den See und das Strandbad schon genug Unruhe herrscht. Solche Konstellationen können den Ruf des beliebten Naturbades gefährden.

Das Geld, das die Gemeinde für den Kauf des Sees aufbringen müsste, sollte es ihr und ihren Einwohnern wert sein. In Zeiten, in denen Menschen eher einmal mehr hinterfragen, ob sie wirklich aufs Land ziehen wollen, sind Dörfer, die mit Besonderheiten für sich werben können, im Wettbewerb um Bürger klar im Vorteil. Der Großensee ist so eine Besonderheit, die von der Gemeinde und ihren Einwohnern gewahrt werden sollte. Die Verantwortung dafür zu übernehmen, dazu bietet der Verkauf die Chance.