Theologin hat ihre Pfarrstelle in Lütjensee aufgegeben. Ein Nachfolger wird gesucht

Lütjensee. Lütjensees ehemalige Pastorin Britta Sandler hat eine neue Pfarrstelle in der Kirchengemeinde St. Georgsberg in Ratzburg angetreten. Sandler hatte ihr Amt in Stormarn zum 1. August aufgegeben. „Ich wollte gern wieder mit Kollegen zusammenarbeiten“, sagt Sandler, die in Lütjensee eine Einzelpfarrstelle innehatte und sich die Arbeit nun mit zwei weiteren Pastoren teilt. Sie habe gemerkt, dass sie allein angefangen habe, „wie am Fließband zu produzieren“. „Ich möchte jetzt wieder jede Aufgabe bewusst neu und gut machen.“ Hinzu komme, dass der Umzug zeitlich gut mit den Plänen ihrer Familie übereinstimme: „Mein Sohn wechselt gerade auf die weiterführende Schule“, sagt Sandler, die am Montag aus dem Urlaub zurückkehrte und nun ihre Arbeit offiziell beginnen wird.

Die Stelle in St. Georgsberg war seit April vakant. Zu diesem Zeitpunkt war der Vorgänger von Britta Sandler in Pension gegangen. Auch die Pfarrstelle in Lütjensee, die Sandler mehrere Jahre innehatte, ist nun vakant. Das freigewordene Amt wird nach Angaben Christina Gloyers, der Vorsitzenden des Kirchengemeinderates, zum 1. September ausgeschrieben. „Ein Vertretungsdienst für Frau Sandler ist über den Kirchenkreis bis Ende des Jahres durchgeplant“, sagt Gloyer. Es werde jeden Sonntag einen Gottesdienst geben. „Dafür stellen sich verschiedene Pastoren zur Verfügung.“ Den Konfirmandenunterricht leitet derzeit Pastor Detlef Melsbach.

Der Abschied Sandlers aus der Kirchengemeinde Lütjensee ist still verlaufen. Den für kommenden Sonntag, 24. August, geplanten Abschiedsgottesdienst hat die Pastorin abgesagt. Sie befürchte, diesen „nicht durchstehen“ zu können, sagt Christina Gloyer. Weiter äußerte sich Gloyer nicht zu dem abgesagten Termin. Britta Sandler selbst erklärte, die Absage habe zeitliche Gründe. „Ich bin in St. Georgsberg doch schon mehr eingebunden als gedacht.“

Britta Sandler hatte in Lütjensee nicht nur einfache Zeiten: Vor rund vier Jahren stand die Pastorin in der Gemeinde stark in der Kritik, nachdem ein Kirchenmusiker vom Vorstand fristlos entlassen worden war. Hintergrund: Es war bekannt geworden, dass der Mann wegen des Besitzes kinderpornografischer Bilder vorbestraft war. Eltern warfen unter anderem Pastorin Sandler damals vor, sie nicht über den wahren Grund der Kündigung informiert zu haben. Dennoch sagt Britta Sandler nichts Negatives über ihre ehemalige Stelle. Die Pastorin: „Es war ein gutes Arbeitsumfeld.“