Heute Abend entscheidet sich, welche drei Bilder beim Wettbewerb „Dein Foto für Ahrensburg“ gewinnen

Ahrensburg. Heute fällt die Entscheidung, denn heute tagt die Jury. Von den mehr als 250 Bildern, die für den Wettbewerb „Dein Foto für Ahrensburg“ eingesandt worden sind, stehen 20 zur Wahl. Dass diese Fotos die vorderen Plätze belegen, ist das Ergebnis des Online-Votings. „Es ist am Wochenende geradezu stürmisch zu Ende gegangen. Das Ranking hat sich bis zum Schluss immer wieder stark verändert“, sagt Michael Eckstein, der Vorsitzende der Bürgerstiftung Region Ahrensburg, die mit der Abendblatt-Regionalausgabe Stormarn zum Wettbewerb aufgerufen hat. Eckstein: „Wir wollen den Bürgern Gelegenheit zu geben, der Stadt zu ihrem 700. Geburtstag ein ganz besonderes Geschenk zu machen.“

Mehr als 16.000 Stimmen wurden online abgegeben. Die haben Gewicht. Aber welche drei von den beim Voting auf den ersten 20 Plätzen gelandeten Aufnahmen sind so gut, dass sie die Siegerfotos werden sollen?

Ein siebenköpfiges Team garantiert, dass eine Mehrheit zustande kommt

Das zu entscheiden ist jetzt die knifflige Aufgabe der Juroren. Mit dabei sind Michael Eckstein, Alix Irina Beckmann und Christian Wendt von der Bürgerstiftung, Gerhard Pelzer von der Marstall-Fotogruppe Fokus, Stefan Mannes, Inhaber von Foto Mannes an der Hagener Allee, der Leiter der Abendblatt-Regionalausgabe Stormarn, Hinnerk Blombach, und Abendblatt-Redakteurin Martina Tabel. Sieben sind es an der Zahl. Ungerade muss die ZahlZahl schon sein, damit in jedem Fall eine Mehrheit zustande kommt. „Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten“, sagt Michael Eckstein. „Aber es gibt natürlich auch Kriterien und ein Punktesystem, um möglichst gerecht zu entscheiden.“

Wie ist die Bildidee und die Motiv-Auswahl? So lautet eine Frage, mit der sich die Juroren beschäftigen werden. Außerdem wird es um die fotografische Umsetzung und den ästhetischen Eindruck gehen.

Damit auch das Bauchgefühl nicht zu kurz kommt, gibt es noch eine vierte Kategorie: Sonstiges. „Sie gibt den Juroren Gelegenheit, sich über ihre Eindrücke austauschen und sich auch gegenseitig auf Besonderheiten hinzuweisen“, sagt Eckstein. Für ihn ist ein Foto besonders gelungen, wenn es einen erkennbaren Ahrensburg-Bezug und dennoch eine persönliche Note hat. „Und wenn die Sichtweise überrascht.“

Auch für Gerhard Pelzer ist eine ungewöhnliche Perspektive wichtig. „Ein Motiv, das bereits alles aus sich heraus erklärt, ist nicht mehr als ein Dokument“, sagt der Gründer der Fotogruppe Fokus. „Erst das Geheimnis, das den Betrachter zum Nachdenken einlädt, macht ein gutes Bild aus.“ Bei der fotografischen Umsetzung könne die Veränderung des Standortes und der Einsatz von Tele- oder Weitwinkel helfen. Auch ungewöhnliche Lichtverhältnisse steigerten die Bildwirkung, ebenso wie der Umgang mit Kontrasten und Schärfe. Und noch eines: „Von einem guten Bild muss man erwarten dürfen, dass es keine handwerklichen Fehler hat.“

Alix Irina Beckmann, Lesepatin und Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung, ist begeistert von der hohen Beteiligung am Wettbewerb. „Das zeigt die Verbundenheit mit dieser lebenswerten Stadt’“, sagt die Ahrensburgerin. Das Schloss, die herrlichen Alleen und Villen gehören für sie zum Stadtbild, ebenso wie das Peter-Rantzau-Haus und die Bücherei – als Treffpunkte für Jung und Alt. „Über solche Motive freue ich mich“, sagt die Jurorin. „Aber besonders gefallen mir Fotos mit Menschen, die die Gebäude und Plätze nutzen und die Bilder der Stadt mit Leben erfüllen.“

Faustregel des Journalisten: Mit Mensch ist besser als ohne

Für Stefan Mannes muss ein Foto eine individuelle Sicht des Fotografen auf „seine“ Stadt zeigen. „Egal, ob positiv oder kritisch“, sagt der Geschäftsmann, der selbst Fotograf ist. Die „klassischen“ Schloss- oder Blaumannbilder sind nicht seine Sache. „Mich reizen sozialkritische Beobachtungen. Oder auch zwischenmenschliche Aktionen.

„Aus Sicht des Journalisten bei einem tagesaktuellen Medium sollte ein Foto die Aufmerksamkeit des Lesers erregen“, sagt Abendblatt-Redaktionsleiter Hinnerk Blombach. Es diene als „Eingangstür“ in den Artikel und vermittle im Idealfall nicht nur einen Eindruck vom Ort des Geschehens, sondern transportiere zusätzliche Informationen. „Für das Motiv gilt als Faustregel: Mit Mensch ist besser als ohne Mensch. Denn Menschen schauen sich gern andere Menschen an.“

Christian Wendt wünscht sich Bilder, die Ahrensburg in allen Facetten widerspiegeln: die Menschen, das Wohnen und die Natur. „Das ist nicht so einfach“, sagt der Vorsitzende des Stiftungsrates der Bürgerstiftung. „Aber ich schätze die Gemeinschaft in der Jury“, sagt Wendt. „Ich bin sicher, wir bekommen ein gutes Ergebnis.“