Bauausschuss entscheidet sich für teurere Becken, die eine längere Haltbarkeit versprechen

Bargteheide. Es wird die Edel-Variante. Das besonders Schöne: Sie wird nicht so teuer wie gedacht. Statt der geschätzten Mehrkosten von 300.000 Euro, muss Bargteheide jetzt „nur“ 180.000 Euro mehr ausgeben. So gab es im Bauausschuss auch einhellige Zustimmung dafür, das Freibad mit komplett aus Edelstahl gefertigten Becken auszustatten – für Schwimmer- und Nichtschwimmerbereich und für das Planschbecken.

„Wir haben ein günstiges Angebot bekommen und nehmen nun natürlich lieber Edelstahl“, sagt Bürgermeister Henning Görtz. Lieber als die ursprüngliche Lösung, bei der eine Kombination aus Folie und Edelstahl vorgesehen war: die Wände aus dem härteren Material, Folie für den Beckenboden. „Das Aufeinandertreffen verschiedener Materialien ist immer problematisch“, sagt Bürgermeister Görtz. Folie habe außerdem eine deutlich kürzere Lebensdauer. Die zunächst teurere Variante sei daher in Bezug auf die Folgekosten günstiger.

Der Einbau der neuen Becken soll unmittelbar nach dem Ende der Badesaison beginnen. Am 7. September wird das Freibad für dieses Jahr geschlossen. Am Tag darauf sollen bereits die Bagger anrollen, damit zur nächsten Saison alles rechtzeitig fertig ist. Ein straffer Zeitplan ist geboten, denn die Becken einfach einzulassen funktioniert nicht.

50 mal 20 Meter lange Edelstahl-Wannen können nicht in einem Stück montiert werden. Görtz: „Sie werden in Teilen angeliefert und dann zusammengeschweißt.“ Dazu bedarf es besonderer Ausrüstung und Handwerker, die über Spezialkenntnisse verfügen. So wie für fast alle Arbeiten, die mit der Freibadtechnik zusammenhängen, Fachfirmen benötigt werden.

„Das hat auch die Ausschreibung für die Sanierungsarbeiten nicht gerade erleichtert“, sagt Bürgermeister Görtz. Zumal es nur wenige Firmen gibt, die sich auf Freibäder spezialisiert haben. Görtz: „Und die sind deswegen stark ausgebucht.“

Es ist bereits der zweite Bauabschnitt, um das marode Bargteheider Freibad zu sanieren. Der erste ist im Mai abgeschlossen worden und hat die Stadt 1,25 Millionen Euro gekostet. Die Schwallbehälter mussten ausgebaut, die Steuerungstechnik erneuert werden. Ein kostspieliges Vergnügen. Die Stadt lässt sich das Freizeitangebot für ihre Bürger richtig was kosten. Die Sanierung schlägt mit deutlich mehr als drei Millionen Euro zu Buche.

Für den zweiten Abschnitt sind zurzeit 1,88 Millionen Euro eingeplant. Die Edelstahlbecken sind in der Summe bereits enthalten. Das reicht aber noch nicht. Die Außenanlagen müssen nach den Bauarbeiten neu gestaltet werden. Was das kostet, steht noch nicht fest. Görtz: „Vermutlich müssen wir im Haushalt 2015 weitere Mittel einfordern.“ Dafür gibt es aber auch als kleines Extra einen Wasserspeier und Düsen für eine Rückenmassage. Und wer etwas kleiner ist, kann sich mit der Wasserkanone vergnügen.