Chaos in Ahrensburg: Waren die Straßenarbeiter nicht gerade eben noch am anderen Ende zugange?

Ahrensburg. Bloß nicht zu spät kommen. Aber Müsli mit leckeren Blaubeeren und drei Schluck Kaffee sind noch drin. Ich weiß schließlich Bescheid. Die Bauarbeiten in Ahrensburg werden meinen Zeitplan nicht durcheinander bringen. Am ersten Tag in die Falle zu tappen und am Ostring festzuhängen, weil der Woldenhorn gesperrt ist, hat gereicht. Ich bin ja nicht blöd.

Die Sonne scheint. Ich summe ein Lied. Dann der Tritt auf die Bremse. So viele Autos in der Manhagener Allee? Ich komme nur langsam voran. Zu langsam. Vielleicht hätte ich den Kaffee weglassen sollen. Gibt es denn irgendein großes Ereignis? Die Autoschlange vor der Bahnunterführung wird immer länger. Und mein mulmiges Gefühl verwandelt sich in eine Erkenntnis. „Mein Gott, bin ich blöd!“ Die Bauarbeiten sind in vollem Gange. Und der Woldenhorn hat zwei Enden. Und was für welche: beide komplett geschlossen.

Bloß keine Panik. Jetzt geradeaus über die AOK-Kreuzung, dann rechts in die Manfred-Samusch-Straße, durch die kalte Küche in die Doppeleiche und ab in den Woldenhorn. Wenn da nur nicht all die anderen Autofahrer und die 1000 Ampeln wären, die nach gefühlten drei Sekunden auf Rot springen. Die Gesichter hinter den Windschutzscheiben der Autos lassen den Gemütszustand der Fahrer erahnen.

Die Kollegen sind entsprechend verständnisvoll. Es hätte auch nichts genützt, wenn ich es vorher gewusst hätte. Das tröstet mich. „Bei mir war schon in Delingsdorf Schluss“, erzählt eine Kollegin aus Bargteheide, die sich „durch die Pampa“ schlagen musste, um nach Ahrensburg reinzukommen. „Ich verstehe dich vollkommen“, kommt der Zuruf einer anderen Kollegin, die gerade der Irrfahrt entkommen ist.

Der Mann vom Bauhof unten auf der Straße tut sein Bestes und schaltet die Ampel nach Bedarf mit der Hand. Es gibt jede Menge Kreuzungen. Er ist aber ganz allein. Sein Kollege hat Urlaub. Dumm gelaufen. Unsere Hauspost wird heute nicht abgeholt. Wir haben auch keine. Der schlaue Bote hat vorher angerufen …

Bloß nicht übertreiben. Am Montag soll der Spuk vorbei sein. Ich bin doch nicht blöd und verzichte auf Müsli mit leckeren Blaubeeren.