Arbeiten könnten bis zu einem halben Jahr dauern. Das Projekt soll 1,7 Millionen Euro kosten

Reinbek. Der Kreis gibt grünes Licht für den Bau der geplanten Fischtreppe am Stauwehr des Mühlenteichs in Reinbek. Wie berichtet, soll der sogenannte Borstenfischpass den Fischen künftig ermöglichen, in den Oberlauf der Bille zu gelangen, um die dortigen Laichgewässer zu erreichen. „Im Herbst möchten wir das Bauprojekt bereits ausschreiben. Vorher muss der Hauptausschuss aber noch die Planfeststellung beschließen“, sagt Reinbeks Bauamtsleiter Sven Noetzel.

Im Sommer 2015 soll dann Baubeginn sein. Dann müssen sich Autofahrer auf „erhebliche Beeinträchtigungen“ einstellen. „Denn die Bille wird auf viereinhalb Metern durch zwei dicke Rohre über der Schlossstraße direkt am Wehr umgeleitet“, sagt Noetzel. Ein Teil der Fahrbahn werde für die Baustelle benötigt. Problematisch ist dies insofern, weil es keine Ausweichstrecken in der Nähe gibt, um die südlich liegende Nachbargemeinde Wentorf beziehungsweise Hamburg-Bergedorf zu erreichen.

Die Kosten für die Fischtreppe sind mit rund 1,7 Millionen Euro höher als vor einem Jahr angegeben. „Das war eine grobe Schätzung. Damals wurden viele Einflussfaktoren noch gar nicht berücksichtigt.“ Weil das Vorhaben so komplex sei, habe allein die Entwurfsplanung eineinhalb Jahre gedauert. Dabei hat sich herausgestellt, dass der Bau nur im Unterwasserbereich möglich ist, wie aus der öffentlichen Beschlussvorlage hervorgeht. Dort ist der Bauplatz durch ein privates Wohngrundstück, denkmalgeschützte Ufermauern, erhaltenswerte Bäume und ein Strudelloch beschränkt. Somit kann laut Vorlage nur mit Hilfe eines Krans gebaut werden, was höhere Baukosten verursacht. Jedoch muss Reinbek nur zehn Prozent der Kosten selbst tragen. Der Rest kommt von der EU.

Der Bauamtsleiter ist vorsichtig, was Zeitangaben angeht. „Läuft alles gut, könnte der Bau drei Monate dauern. Wenn wir Pech haben aber auch sechs Monate.“ Er bezeichnet es als „sehr interessantes Bauvorhaben mit ein paar Unwägbarkeiten“. Denn wenn das Wasser erst einmal raus sei, könnte die eine oder andere bautechnische Überraschung zutage kommen. Daher könne Noetzel nicht ausschließen, dass es noch teurer wird.

Die Fischtreppe ergänze die vor einem Jahr gebaute Aufstiegsanlage in Hamburg-Bergedorf am Serrahn, sagt Sven Noetzel. „Ob und wie sich diese Veränderungen auf die Fische letztendlich auswirken, kann man erst nach mehreren Jahren beurteilen.“