Ab Mitte September sollen die ersten Bewohner einziehen

Glinde. Vorsichtig hievt ein Kranführer den roten Container vom Lastwagen auf die dafür vorgesehenen Streifenfundamente. Die Kollegen am Boden helfen beim Justieren und Abstellen. Kurz darauf schwenkt der riesige Greifarm zum nächsten Modul. Am Dienstagmorgen stehen bereits fünf der vorgesehenen 18 Wohncontainer für Asylbewerber und Obdachlose am Willinghusener Weg 80k in Glinde. „Der Aufbau geht schnell. Das schaffen wir an einem Tag“, sagt der von der Stadt beauftragte Architekt Reinhard List.

Anfang April hatte die Stadtvertretung grünes Licht für die Aufstellung der Asylbewerber- und Obdachlosenunterkünfte gegeben. Seit einem Monat laufen die baulichen Vorbereitungen. „Im nächsten Schritt kommt ein Dach auf das zweigeschossige Containergebäude. Dann folgen in den nächsten Wochen der Anschluss an das Versorgungsnetz und der Bau der Außenanlage“, sagt List. Dazu gehörten Zuwegungen, ein Zaun sowie ein kleiner Kinderspielbereich.

Die Kosten für die Unterkünfte belaufen sich auf rund 560.000 Euro. Anfangs war die Verwaltung von 350.000 Euro ausgegangen, dann von 486.000 Euro (wir berichteten). „Wir mussten nochmals aufstocken als die konkrete Planung bekannt war“, erklärt Glindes Bürgermeister Rainhard Zug.

Bis zu 24 Menschen werden in dem Komplex Unterschlupf finden. „Es gibt noch keine konkrete Zuweisung. Aber wir gehen davon aus, dass die Asylbewerber hauptsächlich aus Syrien, Afghanistan und dem Irak kommen werden“, sagt Zug. Auf 283 Quadratmetern Nutzfläche, verteilt auf 13 Wohnräume, vier Küchen, vier Sanitärbereiche und einen Wohn- und Trockenraum, können in Zukunft Familien und einzelne Personen leben. Reinhard List: „Die Container können an den Bedarf angepasst werden.“

Auf dem städtischen Grundstück gegenüber dem Friedhof Glinde steht bereits ein Backsteingebäude mit sogenannten Schlichtwohnungen. Dort wohnen derzeit neun Asylbewerber. „Der Standort ist gut angebunden und wurde schon vor ungefähr zehn Jahren für so eine Maßnahme vorbereitet. Deswegen gingen die Planung und Umsetzung relativ schnell“, sagt List. Ab Mitte September sollen die Container bezugsfertig sein und zunächst fünf Jahre dort stehen bleiben.