In den kommenden vier Wochen müssen sich Autofahrer auf Sperrungen einstellen. 650.000 Euro werden investiert

Ahrensburg. Baufahrzeuge, Straßensperrungen und jede Menge frischer Asphalt: In den kommenden vier Wochen verwandelt sich Ahrensburg in eine große Baustelle. An neun Straßen des insgesamt 130 Kilometer langen Straßennetzes der Stadt sollen bis zum 5. September die Decken erneuert werden. „Das ist ein enormer logistischer Aufwand“, sagt Stephan Schott, Fachdienstleiter für Straßenwesen im Ahrensburger Rathaus.

Auch weil die jeweiligen Straßen nicht lange gesperrt bleiben sollen. Zwei und sieben Tage sind laut Verwaltung pro Abschnitt für die Arbeiten eingeplant. Und lediglich an den Straßen Erikaweg, Binsenweg und Birkenhain wird zeitgleich gearbeitet. Schott: „Uns waren kurze Sperrzeiten wichtig, aber das ist nur möglich, weil die Straßen nur geringe Schäden aufweisen.“ Umso wichtiger sei, dass sie nun ausgebessert werden und nicht zu einem Zeitpunkt, wenn umfangreichere Bauarbeiten notwendig werden. „Die könnten dann mehrere Monate dauern und müssen auch anteilig von den Anwohnern gezahlt werden“, sagt Schott.

Nun übernimmt die Stadt Ahrensburg die Kosten für fünf Straßen, der Bund zahlt die Deckenerneuerung an den Straßen Woldenhorn, Bahntrasse, Lübecker Straße und Ostring, da es sich um Abschnitte der Bundesstraße 75 handelt. „Wir sind froh, dass wir dieses Projekt noch in 2014 umsetzen können, da wir im kommenden Jahr sonst auch die Kosten für die Abschnitte der Bundesstraße 75 hätten übernehmen müssen“, sagt Schott. Der Hintergrund: 2015 soll die Bundesstraße 75 zu einer Landesstraße herabgestuft werden. Somit fällt sie in die Verantwortung der Kommune, durch die sie verläuft.

Insgesamt kostet die Sanierung der Ahrensburger Straßen rund 650.000Euro. Dafür werden bei den neun Straßen vorerst Wasserrinnen und Bordsteine ausgebessert. Anschließend soll eine etwa vier Zentimeter hohe Schicht der Straßendecke abgefräst, die darunterliegende Schicht auf eventuelle Beschädigungen untersucht und gegebenenfalls repariert werden. Im Anschluss wird ein Kleber aus Bitumen verteilt und schließlich die neue Asphaltschicht aufgetragen. Sie wird mit Walzen geplättet. Danach werden die Entwässerungsschächte angepasst und die Fahrbahnmarkierungen aufgemalt.

Auf der Agenda der Stadt steht die Deckenerneuerung der Straßen bereits seit 2010. In dem Jahr hatte die Verwaltung eine Liste erstellen lassen mit zehn Straßen, die saniert werden sollen und ebenso vielen Straßen, die komplett erneuert werden müssen (wir berichteten). Dann allerdings fehlte in den vergangenen Jahren das Geld für die Sanierungen, beziehungsweise: Es wurde von der Politik für andere Projekte im Haushalt eingeplant. Zuletzt scheiterte die Sanierung der Hagener Allee – 3,1 Millionen Euro hatten die Stadtverordneten bereitgestellt – an Sparvorgaben vom Land. Grund war der unausgeglichene Haushalt der Schlossstadt.

Fast zeitgleich mit den nun beginnenden Arbeiten, starten die Experten wieder damit, Ahrensburgs Straßen zu begutachten. So sollen neue Prioritätenlisten erstellt werden. Nach ihnen wird in den kommenden Jahren entschieden, welche Straßen ausgebessert beziehungsweise erneuert werden müssen. Denn bei aller Pflege: Straßen haben eine maximale Lebensdauer. Nach 35Jahren sind sie abgeschrieben. De facto müssen die meisten Straßen länger halten – auch in Ahrensburg. Schott: „Der Anteil der Straßen, welche die Nutzungsdauer von 40 bis 50 Jahre erreichen, steigt in Ahrensburg überdurchschnittlich an.“

Ein weiteres Mammutprojekt, das die Autofahrer betreffen wird, steht übrigens im kommenden Sommer an. Die Stadt will das Parkhaus Alter Lokschuppen am Bahnhof sanieren. Rund 15 Wochen wird es dafür gesperrt sein. Dadurch fallen rund 540Parkplätze für Berufspendler weg.