7. August: „Streit um Großensees Strandbad“

Auch meine Frau und ich mögen das Strandbad in Großensee seit vielen Jahren. Damals mit den Kindern tagsüber und jetzt eher als Feierabendschwimmer. Als solche wunderten wir uns in den vergangenen Tagen auch sehr über die improvisierte Kasse am Strandbad weit nach 19 Uhr. Okay, rein rechtlich ist es vermutlich in Ordnung, dass ein Eintritt auch dann noch erhoben wird, wenn das Bad eigentlich schon geschlossen hat, keine Rettungsschwimmer, kein Kiosk und kein Personal vorhanden sind.

Ist es in einem solchen Fall aber auch okay, wenn die Spätschwimmer dann noch den vollen Preis einer Ganztagskarte bezahlen müssen? Diese Frage konnte uns der nette Ersatzkassierer leider auch nicht erklären, er verwies auf den Bürgermeister. Auch andere Spätschwimmer waren ähnlich verwundert und verärgert wie wir.

Wenn wir jetzt lesen, dass diese Extrakasse nun vermutlich nur der Vorbereitung einer gerichtlichen Auseinandersetzung mit dem ungeliebten Betreiber des Bades dient, befremdet uns das doch sehr. Ich denke, ein Eintritt sollte, wenn er denn unbedingt noch bis kurz vor Bäderschluss erhoben werden muss, klar differenziert sein. Ab 18 Uhr ein Euro für Erwachsene zum Beispiel. Das ist in den Sommerbädern an der Ostsee schon seit Jahren üblich, hier zahlt man ab 15 Uhr eine ermäßigte Kurtaxe und ab 18 Uhr in der Regel gar keinen „Eintritt“ mehr. Wir konnten uns eigentlich kaum vorstellen, dass sich diese Extrakasse ab 19 Uhr finanziell für die Gemeinde rechnet, schon gar nicht bei schlechtem Wetter. Durch diesen Bericht im Stormarnteil des Abendblattes wissen wir nun, worum es hier wirklich geht.

Schade. Meine Frau und ich werden sicher nicht mehr so oft nach Feierabend ins Bad gehen, wenn wir dort für 20 Minuten Schwimmen noch die vollen fünf Euro bezahlen müssen, ohne jeden Service. Da werden wir uns ernsthaft überlegen, ob wir nicht 100 Meter weiter gehen und dort in den See gehen – umsonst! Deshalb die Bitte an die Beteiligten: Hört auf, euren Streit auf dem Rücken der Spätschwimmer auszutragen oder führt zumindest ein gestaffeltes Eintrittsgeld ein!

Mathias Fick, Ahrensburg

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