Jan Petersen, der im Februar des Amtes enthoben wurde, hat die Stelle formal noch inne

Ammersbek. Im Streit um die Führung der Kindertagesstätte Bünningstedt im gleichnamigen Ortsteil der Gemeinde Ammersbek ist nun ein Gerichtsurteil gefällt worden. Vor dem Arbeitsgericht Lübeck unterlag die Gemeinde dem seines Amtes enthobenen Kita-Leiters Jan Petersen.

Der Hintergrund: Am 25. Februar hatte Bürgermeister Horst Ansén seinem damaligen Kita-Chef innerhalb der zweijährigen Probezeit die Leitung der Einrichtung entzogen und ihn von der Arbeit freigestellt – aufgrund von Mängeln „im verwaltungstechnischen Bereich“, wie der Verwaltungschef damals sagte (wir berichteten). Daraufhin stellte sich ein Großteil der Eltern hinter Jan Petersen und forderte seine Wiedereinsetzung. Der Betroffene klagte unterdessen vor dem Arbeitsgericht in Lübeck und ging weiterhin seiner Arbeit nach.

Als Gründe für seine Klage nannte Petersen, dass sein Arbeitgeber ihm nicht signalisiert habe, dass es Kritik an seiner Arbeit gebe. So sei ihm nicht die Gelegenheit gegeben worden, Mängel zu beseitigen. Dem stimmte der Richter in seinem Urteil zu. Petersen bleibt nun bis zum Ende seiner Probezeit, die am 30. August endet, Kita-Leiter. Im Anschluss übernimmt er den Stellvertreterposten, für den er einen unbefristeten Arbeitsvertrag hat.

Nachfolgerin hat im Juli ihren Dienst angetreten

Jan Petersen ist mit dem Urteil zufrieden – auch deshalb, weil er jetzt Klarheit hat. „Ich habe erst im Prozess die Inhalte der Vorwürfe erfahren“, sagt er. Es gehe um Brandschutz. Er möchte weiterhin in der Kita arbeiten, auch als stellvertretender Leiter.

„Wir kommen rechtlich zu einer anderen Einschätzung“, sagt Bürgermeister Horst Ansén über die Entscheidung des Gerichts. Die Gemeinde werde sich nun noch mal mit der Thematik beschäftigen und dann entscheiden, ob sie in Revision geht, so Ansén.

Eine neue Leiterin hat die Verwaltung bereits eingestellt. Petra Fink hat im Juli mit ihrer Arbeit begonnen. Wie lange Jan Petersen der Stellvertreter der 55-Jährigen bleibt, ist unklar. Neben ihm hat auch Benja Breker-Ulka die Position, ebenfalls unbefristet, inne. Eigentlich ist laut Verwaltung nur ein Stellvertreter vorgesehen.