Mitte August beginnen die Arbeiten. Zudem wird das Blücherzimmer des Wahrzeichens saniert

Ahrensburg . Ahrensburgs schöne 429-Jährige soll noch schöner werden. Das haben sich die Mitglieder des Vereins Freundeskreis Schloss Ahrensburg und die Verwaltung der Stadt vorgenommen. Die neuen Pläne zur Umgestaltung an und im Schloss wurden nun am Tag der offenen Tür ebenda den Mitgliedern des Vereins vorgestellt. Es geht um die Verschönerung des Schlossparks und die Sanierung des sogenannten Blücherzimmers.

Um Annette Kirchgeorg von der Stadtverwaltung und ihre Schautafel hat sich eine Traube Menschen gebildet. Häppchen, Sekt und exklusive Führung durchs Ahrensburger Schloss haben die Zuhörer an der Schlossbrücke längst vergessen. Sie schauen abwechselnd von der quirligen Landschaftsarchitektin zu der Tafel, die die Neuerungen im Schlosspark zeigt. Es geht um ein völlig neues Aussehen, das der Park bekommen soll. So soll ein neuer Wanderweg im Süden angelegt werden. Der Weg, der im Norden um das Gebäude führt, soll verbreitert, geebnet und mit Grand befestigt werden.

Am 18. August sollen die Arbeiten beginnen. „Wir rechnen mit einer Fertigstellung zu Anfang Oktober“, sagt Kirchgeorg und erntet mit der Aussage ein verzücktes „Ohhh, so schnell!“ Ein Ausruf, den Mitarbeiter von Stadtverwaltungen vermutlich nie hören. Mit dem Rest der Ausführungen wächst die Begeisterung der Zuhörer noch mehr: Auch die Beleuchtung am Schloss soll verbessert werden. Geplant sind mehrere Lampen am Weg von der Lübecker Straße zur Brücke, die ins Schloss führt. Zudem sollen ausgewählte Bäume mit Lichterketten bestückt werden. Somit wird in Zukunft nicht nur das Schloss, sondern auch der Park mit sogenannten Effektlichtern beleuchtet werden. An den neu gestalteten Wegen sollen Sitzbänke aufgestellt werden. Sieben Sitzgelegenheiten sollen es werden. Dazwischen, so sieht es der Plan vor, werden Infotafeln mit Fakten über das Schloss und seine Geschichte aufgestellt.

Eckehard Knoll vom Historischen Arbeitskreis hat sich in die zweite Reihe gestellt und freut sich über die Präsentation. Mit Wolfgang Schäfer, Vorsitzender des Freundeskreis Schloss Ahrensburg, wird er schon wenige Stunden später Pläne geschmiedet haben, bei der Verschönerung zu helfen. „Wir würden gern die Anzahl der Bänke verdoppeln“, sagt Knoll. Rund 5000 Euro, so schätzt er, würden sieben zusätzliche Bänke kosten. „Wir könnten nun gemeinsam das Geld sammeln.“

Der Freundeskreis hat eine antike Vase vor dem Verfall gerettet

Bereits im vergangenen Herbst hatte die Stadt das Projekt Parkneugestaltung angekündigt – ohne Details zu nennen. Fest stand allerdings damals schon: Für die Maßnahmen stehen rund 300.000 Euro zur Verfügung. Es ist Geld, das zu einem Großteil aus dem EU-Fördertopf für die sogenannten Leuchtturmprojekte kommt. Realisiert ist bereits die Erneuerung der Holzbrücke vom Schloss zur Bagatelle (das ehemalige Waschhaus des Anwesens). Rund 70.000 Euro wurden im Frühjahr investiert.

Im Frühjahr kommenden Jahres soll laut Verwaltung auch unter Wasser gearbeitet werden. Der Gewässerpflegeverband will dann die Strömungslenker, das sind Bohlen aus Holz oder Stein, in den Schlossgraben einbauen. Ziel ist es, dass die Strömung des Bächleins Aue, das durch den Schlossgraben führt, verstärkt wird. So soll einer erneuten Verschlammung vorgebeugt werden.

Schneller noch soll die Liegewiese vor dem Schloss von der Spuren der Entschlammung beseitigt werden. „Wir beginnen nächste Woche, die Zäune abzubauen und Gras zu säen“, sagt Kirchgeorg. Bis vor wenigen Wochen hatten auf der Wiese riesige Säcke gelegen, in die der Schlamm aus dem Schlossgraben gepumpt worden war.

Auch der Verein Freundeskreis Schloss Ahrensburg hat sich ein neues Projekt im Schloss ausgesucht: das Blücherzimmer im ersten Obergeschoss des Gebäudes. Rund 30.000 Euro sind für die Sanierung eingeplant. Es ist Geld, das ausschließlich von den Mitgliedern kommen soll und nun gesammelt wird. Damit sollen vor allem Wände und Decke des Raumes ausgebessert werden. Infolge von Feuchtigkeit ziehen sich dort Risse durch das Gemäuer samt der Stuckverzierungen. Auch die Ausstattung soll aufgehübscht werden. „Wir werden im Zuge der Sanierung schauen, ob beispielsweise bei den Gemälden oder den Möbeln des Raumes eine Restaurierung notwendig ist“, sagt Lisa Hackenberg, Schatzmeisterin des Vereins.

Dass ein Exponat rissfrei ist, dafür hat der Verein unterdessen gesorgt. Gründungsmitglied Marianne Syllwasschy-Hansen hat Geld für die Restaurierung einer antiken chinesischen Vase gespendet. Das Ausstellungsstück stammt aus dem 18. Jahrhundert und steht fast ebenso lange im Schloss. „Es ist ein sehr wertvolles Exponat“, sagt Hackenberg.