Karla und Wolfgang Burmester feierten mit dem vor 50 Jahren gegründeten Club viele Erfolge. Auf der Anlage wurde auch ein Weltrekord aufgestellt

Bad Oldesloe. Der Berner Sennenhund Teddy ist schon so etwas wie ein Maskottchen für den Miniaturgolfclub in Bad Oldesloe. Gern schaut er den Erwachsenen und Kindern beim Spielen zu oder macht es sich bei strahlendem Sonnenschein unter den Bäumen auf der Anlage bequem. „Die Besucher fragen oft nach ihm“, sagt Besitzerin Karla Burmester, die sich inzwischen schon seit 47 Jahren um die Vereinsanlage kümmert.

Teddy ist zwar auch seit einigen Jahren dabei und hat vieles, aber sicherlich nicht die ganze Geschichte des 1964 gegründeten Vereins mit all seinen Höhen und Tiefen miterlebt. Der Oldesloer Club hat etliche Erfolge aus den vergangenen 50 Jahren zu feiern. Minigolf ist nicht nur ein Hobby, sondern wird auch als Vereinssport ernst genommen. Unter anderem hat der Verein zwölf Jahre in der Bundesliga gespielt. Irgendwann wurde es aus personellen und finanziellen Gründen schwierig, weiterhin das hohe Niveau in der Bundesliga zu halten. Die Senioren- und die Herrenmannschaft spielen aber weiterhin in der Schleswig-Holstein-Liga. Karla Burmester und ihr Mann Wolfgang, Vorsitzender des Miniaturgolfclubs, sind beide mehrmals Landesmeister geworden. Weitere Oldesloer Vereinsmitglieder brachten es sogar bis zum Deutschen Meister.

Und da gibt es noch etwas aus der Vereinsgeschichte, das den Minigolfclub im Bürgerpark zu etwas ganz Besonderem macht: 1990 brachen drei Vereinsmitglieder den Guinness-Weltrekord im 24-Stunden-Dauerspiel. Mit sensationellen 114 Runden und einem Durchschnitt von 21,33 Schlägen stellten sie den Rekord von 72 Runden ein. Mehr noch: Sie toppten nicht nur das Ergebnis, sondern waren sogar doppelt so gut wie ihre Vorgänger. Gerade einmal 20 Minuten Pause hatten die Sportler eingelegt. Wäre Teddy Zuschauer gewesen, hätte er sicher nicht so lange durchgehalten und sich schon früher wieder schlafen gelegt. Doch die Vereinsspieler kämpften bis zum Ende weiter. Für die Überprüfung der Ergebnisse engagierten die Spieler eigens Schiedsrichter aus anderen Vereinen, um das Ergebnis nachprüfbar zu dokumentieren. „Nachts wurden sogar Polizisten auf uns aufmerksam und haben zugeschaut“, erinnert sich Wolfgang Burmester. Den Weltrekord hält der Oldesloer Club bis heute – und das schon seit beeindruckenden 24 Jahren.

Doch es lief nicht immer alles glatt: Als Karla Burmester den Club übernahm, fielen zahlreiche Umbauarbeiten an. Die Spielbahnen wurden umgelegt, und auch die viel zu kleine Hütte für den Kiosk musste abgerissen werden, sodass kurze Zeit nach der Übernahme eine neue Hütte gebaut wurde und sich daran angrenzend nun eine Werkstatt befindet – aus gutem Grund.

„Man hat immer wieder versucht, bei uns einzubrechen. Letztes Jahr wurde hier sogar ein Brand gelegt. Der Täter ist nie gefasst worden. Die Geräte waren kaputt, wir mussten alles neu anschaffen und haben praktisch ein Jahr vergebens gearbeitet“, sagt die gebürtige Berlinerin. Finanzielle Probleme gab es auch. „Hin und wieder dachten wir schon daran, alles hinzuwerfen. Zumal die Versicherungen sich meistens weigerten, nach Einbruchsversuchen die Kosten für die Reparatur der Schäden zu übernehmen.“

Da sich die Anlage im Freien befindet, sind die Einnahmen komplett saisonabhängig. Dieses Jahr haben Karla und Wolfgang Burmester bisher großes Glück mit dem Wetter gehabt. „Die Arbeit hier mit den Leuten bereitet mir sehr viel Spaß, und ich möchte den Minigolfclub auch so lange wie möglich weiterhin betreiben.“

Im Schatten der Bäume spielen die Gäste bei Sonnenschein besonders gern – und dafür nehmen sie auch mal einen etwas weiteren Weg in Kauf. Schließlich ist die Minigolfanlage die einzige in Stormarn. Die Besucher kommen von überall her. Obwohl der Sport längst nicht mehr so populär ist wie noch vor einigen Jahren, sagt Karla Burmester: „Das Schöne am Minigolfen ist, dass man gemeinsam mit der ganzen Familie etwas unternehmen kann.“

Dem Berner Sennenhund Teddy ist jeder Besucher recht. Hauptsache, es gibt für ihn Leckerlis und jede Menge Streicheleinheiten.