16 Mädchen und Jungen machen Urlaub in Großhansdorf. Verein organisiert auch Arztbesuche

Großhansdorf. Ausgelassen toben 16 Kinder über den Spielplatz des Schullandheims Erlenried in Großhansdorf. Das ist in diesem Fall bemerkenswert. Denn die Sechs- bis Zwölfjährigen müssten eigentlich hundemüde sein. Am Donnerstagmorgen um fünf Uhr hatte der Busfahrer sie und ihre Betreuer in der rund 1600 Kilometer entfernten Region am ehemaligen Kernkraftwerk Tschernobyl in der Ukraine abgeholt. Am Freitagmorgen kamen die Kinder in der Waldgemeinde an. Nach einem kurzen Nickerchen in den Betten des Schullandheims waren sie schon wieder auf den Beinen.

Bis zum 16. August bleiben die Kinder nun in Großhansdorf. Sie unternehmen Ausflüge, unter anderem fahren sie nach Hamburg ins Miniaturwunderland und in Hagenbecks Tierpark. Zudem stehen Besuche bei Ärzten auf dem Programm, die die Kinder aus der immer noch belasteten Region untersuchen.

Der Verein „Pryvit – Hilfe für Tschernobyl-Kinder“ hat die Erholungsreise organisiert. Die Mitglieder um den Vorsitzenden Wulf Garde laden einmal im Jahr Kinder aus der Ukraine nach Großhansdorf ein. Sie organisieren und finanzieren das Programm für den Urlaub über Spenden.

Am 26. April 1986 war das sowjetische Atomkraftwerk Tschernobyl, das in der Nähe der heutigen ukrainischen Hauptstadt Kiew liegt, explodiert. Immer noch leiden die Menschen, die rund um den Sperrbezirk wohnen, unter den Folgen des Super-Gaus.