Neue Straße wird nach ehemaliger Gemeindeschwester benannt

Trittau. So unkonventionell, wie Emilie Karoline Stephani war, ist auch die Aufschrift auf dem Straßenschild, das am Dienstag der verstorbenen Gemeindeschwester zu Ehren in Trittau eingeweiht worden ist. Schwester-Emmi-Weg steht darauf, so heißt die neue Straße rückwärtig der Rausdorfer Straße. Die Idee, eine Straße nach der Gemeindeschwester zu benennen, die von 1941 bis 1978 in Trittau tätig war, stammt von Einwohner Hans-Joachim von Hartz. „Wir wollen jemanden ehren, der für ein Stück Trittaus steht“, sagte Amtsarchivar Oliver Mesch.

Zur Einweihung der Straße waren nicht nur der Neffe und die Nichte Stephanis nach Trittau gekommen, auch rund 80 Einwohner hatten sich um das Schild versammelt. Hans Heinrich Stephani bedankte sich und sagte: „Wir sind sehr stolz darauf, dass unserer Tante diese Ehrung zuteil wird.“

Schwester Emmi war am 26. März 1917 in Rüstringen bei Wilhemshaven geboren worden. Aufgewachsen in Bonn, verließ sie nach der mittleren Reife die Schule und pflegte ihre Mutter. Als Stephani beim Amt Trittau angestellt wurde, stand sie zunächst vor einer Schwierigkeit: Sie verstand kein Plattdeutsch. Bei der Lösung dieses Problems half ihr sicher ihre Persönlichkeit: „Sie war unprätentiös und geradeheraus“, sagte Mesch, der daran erinnerte, wie Emmi, die zunächst mit dem Fahrrad über die Dörfer gefahren war, 1942 ein Motorrad bekam: „Das sorgte für viel Aufsehen.“

Auch nach ihrer Pensionierung setzte sie sich noch für die Gemeinde ein. „Als es um die Schließung unseres Freibades ging, hatte Schwester Emmi flugs eine Unterschriftenliste für den Erhalt zusammengetragen“, so Mesch.

Am 28. März 2006 verstarb Schwester Emmi im Alter von 89 Jahren. Mesch: „Schwester Emmi war eine fürsorgliche und humorvolle Person. Diese Art schaffte ihr viele Freunde.“