Die Hoteliers Christa und Dieter Schunke feiern ihr 50. Jubiläum im Fünf-Sterne-Haus. Statt Geschenken gab es Spenden für die Muskelschwundhilfe

Reinbek. Dieter Schunke erzählt gern die Anekdote von seinem ersten Einstellungsgespräch im Waldhaus Reinbek im Jahr 1964. „Ich habe das Bild noch heute vor Augen, dass ein betagter Herr langsamen Schrittes die leere, noch vollkommen autofreie Loddenallee zu uns herunterkam. Wir haben den Pensionär, der als Kellner im Atlantic gearbeitet hatte, damals sofort genommen, und er hat uns noch lange gute Dienste geleistet.“

Dass Dieter Schunke und seine Frau Christa von Anfang an so ziemlich alles richtig gemacht haben, war am Montagabend offensichtlich. Die einst verwaiste Loddenallee war an diesem Abend die Hauptverkehrsader in Reinbek. Autos stauten sich, während die vielen Menschen, die es vorgezogen hatten, zu Fuß zu kommen, wie eine Prozession Richtung Waldhaus gingen. Anlass war der Empfang zum Jubiläum der Besitzer, die das Waldhaus vor 50 Jahren als Ausflugslokal übernommen hatten und mit glücklicher Hand zum Fünf-Sterne-Hotel gemacht haben.

Dieter und Christa Schunke begrüßten auf dem roten Teppich alle 750 Gäste per Handschlag und mit persönlichen Worten. Klar, dass sie jeden kennen, denn sie hatten zum Jubiläum ihre Stammgäste eingeladen. Anschließend ließ der Gastgeber in einer launigen Rede die letzten 50 Jahre rasch Revue passieren – vom Wachstum der frühen Jahre mit acht Anbauten, dem Kauf des Pachtlokals 1972, dem Brand von 1992 bis zum 1995 eröffneten Neubau, der die Fantasie beflügelt und die Bauherren finanziell an ihre Grenzen gebracht hatte. „Im Nachhinein haben wir alles richtig gemacht“, sagte Dieter Schunke,.

Axel Strehl, Präsident der schleswig-holsteinischen Sektion des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes, lobte das Waldhaus als „Vorzeigebetrieb“. Und Dirk Rosenkranz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Muskelschwundhilfe (DMH), dankte für das soziale Engagement der Schunkes, von dem auch seine Organisation profitiere. An diesem Abend wurde auf Geschenke verzichtet und um Spenden für die DMH gebeten.

Dass die Schunkes Glückskinder sind, bewies auch dieser Abend. Das Wetter ermöglichte ein stimmungsvolles Fest rund ums Waldhaus, bei dem der Pianist David Harrison erst im Foyer und später am Springbrunnen draußen am Flügel für Stimmung sorgte. Obwohl die perfekten Gastgeber die WM vergessen hatten, war auch in dieser Hinsicht das Timing mit einem spielfreien Abend perfekt. Kulinarisch blieben keine Wünsche offen, großzügig bestückte Buffets boten bayerische Spezialitäten, Wild, Lachsvariationen, Fines-de-claire-Austern und Dessertvielfalt. Letzte Gäste wurden noch um 3.30 Uhr auf der Terrasse gesehen – Nightlife in der Loddenallee.