Mensa und Klassen am Eckhorst-Gymnasium fertig – und deutlich teurer als geplant

Bargteheide. Der Umbau des Bargteheider Eckhorst-Gymnasiums ist fertig. „Eine schwere Geburt“, wie der stellvertretende Bürgermeister Claus Christian Claussen (CDU) bei der Einweihungsfeier sagte. „Umso mehr freuen wir uns, dass es ein gesundes Kind geworden ist.“

Es ließ ein Jahr länger auf sich warten als geplant und verschlingt mit rund 3,8 Millionen Euro rund 1,2Millionen Euro mehr als veranschlagt. So schwierig und langwierig sich der Bau gestaltete, so schnell kursierte ein Spitzname: die Elbphilharmonie Bargteheides.

„Berlin hat seinen Flughafen, Hamburg seine Elbphilharmonie“, sagte Schülersprecherin Johanna Fuhlendorf. „Und auch wir haben uns natürlich gefragt, wann unser Bau endlich fertig wird.“ Anfang 2012 wurde der Architektenwettbewerb zugunsten des Oldesloer Planungsbüros Wobig entschieden. Im Juni 2012 begann der erste Bauabschnitt. Jetzt, zwei Jahre später, ist es endlich geschafft – nach langen Diskussionen auch in den politischen Gremien, die das Geld bewilligen mussten.

„Gut Ding will eben doch Weile haben“, sagte Schülersprecherin Johanna Fuhlendorf mit breitem Grinsen und zählte die neuen Errungenschaften auf. „Mit der neuen Mensa muss niemand mehr in der Pause rüber zum Discounter. Und die Zeit der Wanderklassen ist durch die neuen Räume nun auch endlich vorbei.“ Und dann noch ein nagelneues Medienzentrum mit Filmraum. „Wer hat das schon. Das ist ein unglaublicher Gewinn“, sagte Johanna Fuhlendorf und bedankte sich unter dem Applaus bei den Verantwortlichen.

Dass die Schule mit dem Medienzentrum als Leuchtturmprojekt ins Förderprogramm der Universität Flensburg aufgenommen wurde, erfreut auch Schulleiter Herbert Diebold. Seine Botschaft: „Dieses Gebäude ist mehr als ein Anbau. Das ist ein Ort zeitgemäßen Lernens.“ 1350 Quadratmeter stehen dafür jetzt zur Verfügung, mit fünf neuen Klassen- und zwei neuen Musikräumen, einem größeren Lehrerzimmer und einer größeren Bibliothek. Planer der Stadt war Frank Asmussen. „Ich habe 1995 hier selbst Abitur gemacht“, sagt er. „Das war spannend. Ich konnte mir gut vorstellen, was in der Schule gebraucht wird.“

Kern- und Glanzstück ist die neue Mensa. Sie bietet Platz für rund 80 Schüler und ist mit einer breiten Fensterfront ausgestattet. „Alles hell und freundlich“, sagte Philine Letz, 17. „Viel besser als dieser muffige kleine Raum vorher“, sagte die gleichaltrige Liv Tiedemann. „Ich wohne in Sprenge und habe fast jeden Tag Nachmittagsunterricht. Da kann ich fürs Essen nicht nach Hause fahren.“

Auch den Kleinen gefällt die neue Mensa. „Ich hole mir noch eine Suppe“, sagte Finja. Am ersten Tag war alles frei. Ab heute kostet das Essen wie gewohnt. Es kann jetzt im Internet bestellt und über eine Karte bargeldlos bezahlt werden. Diebold: „3,60 Euro ist der normale Preis.“

Bleibt die Frage, warum der Anbau so teuer wurde. „Bei einem komplizierten Umbau tauchen schon mal unvorhergesehene Schwierigkeiten auf“, sagt Rathaus-Mitarbeiter Herbert Sczech. „Außerdem stellte der erste Bauunternehmer Nachforderungen.“ Die Stadt trennte sich von ihm und nahm den nächsten auf der Liste. Sczech: „Und der war teurer.“ Ohne das finanzielle Polster der Stadt wäre der Bau anders verlaufen. Sczech: So konnten fast alle Wünsche erfüllt werden.“