Mitglieder vom Aero-Club treffen sich diesen Sonnabend und Sonntag zum „Fly and Fun“. Besucher sind willkommen

Hammoor. Nico ist sieben Jahre alt und hat schon ein eigenes Flugzeug. Es ist fast so groß ist wie der Junge. Zu sehen ist es an diesem Sonnabend und Sonntag auf der Anlage der Aero-Clubs Bad Oldesloe bei Hammoor. Dort ist Nico mit seinem Vater Dennis Krüger – und Dutzenden weiteren Modellfliegern. „Es ist ein tolles Gefühl, sein Flugzeug immer mehr unter Kontrolle zu bekommen und richtige Manöver zu fliegen“, sagt Dennis Krüger. Der 36-Jährige ist seit elf Jahren im Aero-Club, der 1949 gegründet wurde. Sein Flugzeug ist eine Sbach 342, ein originalgetreuer Nachbau eines Kunstfliegers.

Vor fünf Jahren hat Krüger dafür 3500 Euro bezahlt. Trotzdem sei das Hobby nicht besonders teuer, so Krüger: „Ein Bekannter von mir angelt und gibt ständig für irgendwelches Zubehör Geld aus. Das kommt auf Sicht betrachtet wahrscheinlich auf dasselbe raus.“

Mit 2,80 Meter Flügelspannweite und knapp 15 Kilogramm ist sein Modell beeindruckend groß und schwer. Gekauft hat er es als sogenannte ARF-Version. „Almost ready to fly“, also beinahe flugfertig. Hier sind noch einige Montagearbeiten notwendig. Es gibt auch RTF-Modelle („Ready to fly“), die sofort einsatzbereit sind.

Profis mit handwerklichem Geschick bauen ihre Modelle natürlich am liebsten komplett selbst. So wie Peter Laub. Der 61-Jährige ist seit mehr als zwei Jahrzehnten Vorsitzender des Vereins. Er hat eine umfangreiche Modellflieger-Flotte im Keller geparkt. Am liebsten lässt er seinen Jet mit Turbinenantrieb an die Luft. Bis zu 200 Kilometer pro Stunde ist der schnell.

„Und er fliegt originalgetreu wie ein Großer“, sagt Elektromeister Laub. „Ich glaube, dass man als Modellflieger viel mehr Spaß am Fliegen als ein Pilot hat“, sagt Laub, „schließlich kann man da auch mal Faxen machen, die sich ein echter Pilot niemals erlauben dürfte.“ Und es sei schon „genial“, wenn das, was man in stundenlanger Kleinstarbeit gebaut hat, auf einmal fliege.

Umso mehr tut es weh, wenn das geliebte Flugobjekt abstürzt. Deshalb ist jedes Mitglied automatisch versichert. „Ohne Versicherung keine Lizenz zum Fliegen“, sagt Dennis Krüger. Ihm hat sein Mitgliedsausweis sogar schon einen Besuch in einem echten Cockpit beschert. „Auf einem Flug nach Dubai durfte ich nach dem Vorzeigen zu den Piloten. Das war ein einmaliges Erlebnis für mich.“ Und auch Ablenkung: Der Hamburger hat nämlich Angst vorm Fliegen.

Während andere Vereine häufig Nachwuchssorgen haben, sind von den 106 Mitgliedern des Aero-Clubs ein Viertel Jugendliche. Tendenz steigend. Vorsitzender Peter Laub: „Die jungen Leute verbringen häufig ganze Tage auf unserem Fluggelände. Nebenbei lernen sie noch vieles über Physik und Technik.“ Das scheint eher ein „Männerding“ zu sein. Denn der Club hat kein einziges weibliches Mitglied. Bei den Treffen sind aber auch Frauen und Freundinnen mit dabei.