Eine Glosse von Fabian Schindler

Ich liebe die Wissenschaft. Und weil ich sie so sehr liebe, habe ich über eine Aufgabe meines jetzigen Berufes ernsthaft nachgedacht. Denn seit ich bei der schreibenden Zunft arbeite, ist mein Freizeitkonto, das in meinen Jugendjahren übrigens üppig mit Minuten zum Verplempern ausgestattet war, arg zusammengeschmolzen. Viele Termine, viele Stunden am Schreibtisch, viel Bürokratie. Viele der guten alten Freizeitbeschäftigungen sind – das ist der Eindruck – auf Nimmerwiedersehen verloren gegangen. Dabei geht es doch ganz anders.

Ich habe beschlossen, der Zunft der Freizeitforscher beizutreten. Ich stelle mir vor, das muss ein herrliches Leben sein. Ich probiere den lieben langen Tag über aus, was ich in der Freizeit so alles machen kann, von Surfen bis Wandern, von Schnarchen bis Musizieren. Ich kann durch die Welt jetten und erforsche beziehungsweise entdecke dabei immer neue Freizeitmöglichkeiten, immer neue Wege, wie Zeit gewinnbringend mit Spaß erfüllt werden kann.

Ein großartiges Leben steht mir bevor. Endlich wieder mit Lego basteln, Bauklötze aufeinandertürmen, Cowboy und Indianer im Wald spielen, mit Knete herumwursteln und in Pfützen herumhüpfen. Und für all diesen Spaß werde ich auch noch vergleichsweise fürstlich vom Steuerzahler entlohnt. Na, wenn das kein Traumjob ist, dann weiß ich auch nicht.