Eine Glosse von Fabian Schindler

Dass der Kampf um den Ball eine haarige Angelegenheit ist, beweisen die Kicker aller Nationen in Brasilien. Haare wirbeln verschwitzt durch die Luft beim Sprung zum Kopfball und werden gerauft nach vergebenen Torchancen. Oft werden sie auch nur zur Schau getragen. Kaum ein Spieler, der nicht mit einer extravaganten Frisur zu glänzen versucht.

Es gab und gibt etliche Paradiesvögel zu bestaunen, wie etwa Brasiliens Dribbelkönig Neymar, dessen Haarkreation sich mit einem abgenutzten Wischmob vergleichen lässt. Italiens Stürmerstar Balotelli mimte derweil den Indianer. Belgiens Marouane Fellaini sowie Brasiliens Dante tragen veritable Haarhelme, die womöglich vor harten Bällen schützen sollen.

Dantes Teamkollege David Luiz erinnert mit seinen Korkenzieherlocken an Tingeltangelbob aus der TVSerie „Die Simpsons“ und Portugals Raubein Raul Meireles an eine Billigkopie von Mister T aus der TV-Serie „A-Team“. Den Gipfel der Ästhetik verkörperte aber Italiens Mittelfeldstratege Andrea Pirlo. Mit seiner langen Mähne und dem üppigen Bart im hautengen Dress erinnerte er an die Grand-Prix-Ikone Conchita Wurst. Sein Team hat er allerdings nicht wie Phoenix aus der Asche emporsteigen lassen.

Die schönste Frisur aller Zeiten hatte aber Carlos Valderama. Der kolumbianische Mittelfeldstar trug eine Art Lampenschirm auf dem Kopf. Das passte zu seinem Aktionsradius, der dem einer Stehlampe glich.