Eine Glosse von Rainer Burmeister

Immer wenn ich in der Zeitung von Berufspendlern lese, könnte ich an die Decke gehen. Denn diese Typen tauchen montags bis freitags vor allem morgens zwischen 7 und 9 sowie nachmittags zwischen 16 und 18 Uhr in den öffentlichen Verkehrsmitteln auf. Sie verstopfen Busse und Bahnen, genießen dabei das Leben in vollen Zügen.

Doch auch auf Autobahnen und Einfallstraßen nach Hamburg und zurück sind die Berufspendler unterwegs. Dann sitzen sie in ihren Autos und stehen im Stau. Ob mit oder ohne Baustellenchaos in der Metropolregion: Klar ist ja wohl, dass ohne die Berufspendler alles viel flotter ginge.

Unter Berufspiloten und Berufsfeuerwehrleuten kann ich mir noch etwas vorstellen: Die einen fliegen Flugzeuge, die anderen löschen Brände. Selbst bei Berufsverbrechern und Berufspolitikern gibt es keine Missverständnisse: Die einen sind kriminell, die anderen hoffentlich meistens nicht. Doch ich frage mich, wer heuert eigentlich Berufspendler an, und was manchen die den Rest des Tages? Ist Berufspendler ein Ausbildungsberuf? Gehen angehende Berufspendler zur Berufsberatung, um eine Lehrstelle vermittelt zu bekommen?

Fragen über Fragen. Aufgefallen ist mir, dass während der Sommerferien stets erheblich weniger Berufspendler unterwegs sind. Ob die dann einen Notdienst brauchen? Da könnte ich doch glatt mal aushelfen. Als geringfügig beschäftigter Nebenberufspendler. Vielleicht habe ich dann sogar Anspruch auf eine Pendlerpauschale.