Im Zentrum soll sozialer Wohnraum entstehen. Investor trägt alle Kosten für Planung

Glinde. Die Stadtvertreter in Glinde haben die nächste Phase für die Bebauung des Gleisdreiecks eingeläutet. Einstimmig segnete das Gremium den Aufstellungsbeschluss ab und bestätigte damit das Votum der Bauausschussmitglieder. Jetzt kann das Bauleitverfahren für das 2,1 Hektar große Areal beginnen. Im Zentrum sollen rund 160 Wohnungen entstehen, die Hälfte davon als öffentlich geförderter Wohnraum. Der Kostenübernahmevertrag mit dem Investor, der Firma Semmelhaack aus Elmshorn, ist bereits geschlossen. Wenn das Projekt jetzt noch scheitern sollte, muss Glinde nichts zahlen. Bürgermeister Rainhard Zug: „Die Büros erhalten Planungsaufträge, für den Investor kostet es nun richtig Geld.“

Der Aufstellungsbeschluss enthält den Paragrafen 13a des Baugesetzbuches. Dabei handelt es sich um ein beschleunigtes Verfahren. Das sei notwendig, um gegen Ende des Jahres den Bebauungsplan aufstellen und damit Fördermittel des Landes für den sozialen Wohnungsbau abgreifen zu können, sagt Zug. Die Zuschüsse sind in Kiel bereits reserviert.

Das Projekt hat nicht nur Befürworter. In der Bevölkerung regt sich Widerstand. Es hat sich bereits eine Bürgerinitiative gebildet, deren Sprecher Michael Riedinger nach eigener Aussage 235 Mitstreiter hat. Er hat bereits angekündigt, die ihm „zustehenden Bürgerbeteiligungsrechte in jeder Form wahrzunehmen mit dem Ziel, das Vorhaben in seiner jetzigen komplexen Form zu verhindern“.

Zug hat versprochen, das Verfahren transparent zu machen und Fragen wie Naturschutz, Verkehr und Stellplätze mit den Bürgern zu klären. Er sagt: „Wir werden zu 120 Prozent für Rechtssicherheit sorgen, um nicht Gefahr zu laufen, in ein Verfahren zu geraten.“ So seien zum Beispiel weitere Begehungen des Geländes mit Naturschutzrechtlern geplant. Der CDU-Vorsitzende Rainer Neumann: „Beim Naturschutz habe ich keine Bedenken.“ Wichtig sei es vor allem auch, ein passendes Verkehrskonzept zu entwickeln.