Für den Kreiskulturpreis 2014 können sich Literaten aus allen Genres mit Texten zum Thema „Begegnungen“ bewerben

Reinbek. Der Stormarner Kulturpreis fördert offenbar auch die Kreativität seiner Initiatoren. In der Ausschreibung des Preises, der in diesem Jahr zum zweiten Mal vergeben wird, hat der zuständige Ausschuss für Schule, Kultur und Sport des Kreises das Kunststück fertiggebracht, gleichzeitig das Feld der Bewerber stark einzugrenzen und dennoch eine Vielfalt im Wettbewerb zu ermöglichen, die ihresgleichen sucht.

Anders als 2012, als sich Künstler aller Sparten mit Arbeiten zum Thema „Heimat“ bewerben konnten, ist der Kreiskulturpreis 2014 der Literatur vorbehalten. Doch die ist, wie wir spätestens durch Günter Grass wissen, „ein weites Feld“ – und auf diesem sollen jetzt auf Stormarner Boden so unterschiedliche Gattungen wie Romane, Krimis, Erzählungen, Lyrik oder sogar Aphorismen gegeneinander antreten. Das gemeinsame Motto, zu dem die Texte irgendwie passen sollten, lautet in diesem Jahr „Begegnungen“. Autoren können ihre Beiträge, die unveröffentlicht sein müssen, ab sofort direkt bei Tanja Lütje, der Kulturreferentin des Kreises, einreichen. Einsendeschluss ist der 1. Oktober.

Der Ort für die Auftaktveranstaltung mit der Präsentation der neuen Ausschreibung hätte nicht besser gewählt sein können. Denn in den Ausstellungsräumen der „Alten Küche“ im Reinbeker Schloss werden zurzeit noch Arbeiten von Lucia Schoop gezeigt, die vor zwei Jahren den 1. Stormarner Kulturpreis gewonnen hat. Damals, so erzählt Tanja Lütje, hätten sich 30 Künstler beworben, vor allem mit bildender Kunst, aber auch mit Texten, Multimedia-Arbeiten, einem Film und sogar einer Komposition. „Wir wollen mit dem Preis zeigen, auf welch hohem Niveau Künstler in Stormarn arbeiten“, sagt Tanja Lütje. „Wir fanden jetzt, dass die Bildende Kunst gut präsentiert ist, sodass wir uns auf andere Genres konzentrieren wollen. Es geht beim Kulturpreis darum, Lichtblitze auf verschiedene Kultursparten zu setzen und die Akteure noch stärker zu würdigen.“

Die Entscheidung, sich diesmal auf die Autoren im Lande zu konzentrieren, wurde im Schul-, Kultur- und Sportausschusses des Kreises Stormarn getroffen. Dessen Vorsitzende Sigrid Kuhlwein (SPD) sagt: „Wir haben beim ersten Mal Erfahrungen gemacht, die wir jetzt nutzen, indem wir uns auf eine Sparte konzentrieren. Wir haben eine große Vielfalt an Künstlern im Kreis, doch werden sie oft nur vor Ort wahrgenommen. Der Kulturpreis bietet auch die Chance, ihnen größere Aufmerksamkeit in den verschiedenen Regionen des Kreises zu verschaffen.“

Ausgewählt wird der Preisträger von einer fünfköpfigen Fachjury, deren Zusammensetzung Anfang Juli bekannt gegeben werden soll. „Verleger, Literaturkritiker und Autoren werden vertreten sein, auch die Kulturreferentin. In der erweiterten Jury sitzen auch Mitglieder des Kulturausschusses, doch das letzte Wort bei der Entscheidung haben selbstverständlich die Experten“, sagt Sigrid Kuhlwein.

Tanja Lütje ahnt schon jetzt, dass auf die Juroren eine sehr spezielle Aufgabe zukommt: „Das könnte ein großer Spagat werden. Wir müssen mit der Einsendung von Texten aller Art rechnen, vom Haiku über Gedichte, Erzählungen, Krimis und Theaterstücke bis hin zum 400-Seiten-Roman. Jeder, der sich auf dem Gebiet des Schreibens tummelt, egal ob Profi oder Hobby-Autor, darf seine Texte einsenden.“

Voraussetzung fürs Mitmachen ist, dass die Autoren aus Stormarn stammen, hier leben oder arbeiten. Bewerben können sich einzelne Autoren, aber auch Gruppen. Es wird nur ein 1. Preis vergeben, der mit 3000 Euro dotiert ist. Doch bei der feierlichen Preisverleihung im Reinbeker Schloss sollen auch Texte vorgestellt werden, die es in die engere Wahl geschafft haben. „Wir stellen uns einen Abend mit mehreren Lesebausteinen vor“, sagt Tanja Lütje.

Außerdem sei eine Veröffentlichung einzelner Texte im Stormarner Jahrbuch möglich. Denkbar sei auch, so sagt Sigrid Kuhlwein, dass der Kreis Lesungen von Autoren an verschiedenen Orten im Kreis unterstützt. Das allerdings müsse noch im Ausschuss diskutiert werden.

Die Teilnahmebedingungen finden sich auf der Website des Kreises (www.kreis-stormarn.de). Bewerbungen für den Stormarner Kulturpreis per Post oder E-Mail bis zum 1. Oktober an: Tanja Lütje, Kulturreferentin des Kreises Stormarn, Mommsenstraße 14, 23843 Bad Oldesloe, Telefon 04531-160448, kultur@kreis-stormarn.de