Die Berater der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in Bad Oldesloe haben während der bundesweiten Aktionswoche der Schuldnerberatung für Hilfesuchende eine Telefonhotline eingerichtet.

Bad Oldesloe. Am Mittwoch, 25. Juni, können interessierte Menschen den Beratern zwischen 13 Uhr und 17 Uhr Fragen zu Miet- und Energieschulden stellen (Telefon: 04531/3802).

„Damit wird ein Thema aufgegriffen, das immer aktueller und drängender wird“, sagt Ute Lehmann von der Schuldenberatung der Awo in Bad Oldesloe. Denn sie weiß, dass einkommensschwache Haushalte vor allem die steigenden Energiepreise nur begrenzt kompensieren können. Beispielsweise müssen Menschen, die von „Hartz IV“ leben, ihren Strom aus dem Regelsatz bezahlen.

„In der Schuldnerberatung erleben wir auch immer mehr Menschen, die Mietschulden aufgebaut haben und von erzwungenen Umzügen, Räumungen und Obdachlosigkeit betroffen sind“, so Lehmann. Die Anrufer können aber nicht nur Antworten sondern auch weitergehende Hilfe bekommen. Aus den 516 Erstgesprächen im Jahr 2013 ergaben sich 132 Betreuungen. Die meisten Ratsuchenden, 21,2 Prozent, waren wegen Erkrankung oder Sucht verschuldet. Mit 20,5 Prozent lag „unwirtschaftliche Haushaltsführung“ auf Platz zwei der häufigsten Ursachen für Schulden.

„Unzureichende Lebenserfahrung und mangelndes Geldverständnis waren der Grund für die Verschuldung“, heißt es im Jahresbericht der Awo. „Es gibt viele Menschen, die ihre Kontoauszüge nicht verstehen“, sagt Ute Lehmann. „Es fehlt an allgemeiner Finanzbildung. Sie haben keine Übersicht über Einnahmen und Ausgaben. Und sie gehen zu leichtfertig Verträge ein.“

Seit 27 Jahren gibt es die Schuldner- und Insolvenzberatungsstelle der Arbeiterwohlfahrt in Bad Oldesloe. Seitdem zählten die Mitarbeiter in all diesen Jahren 10.050 Anfragen von Familien und Einzelpersonen sowie von Gewerbetreibenden in wirtschaftlicher Not.