Ja, die Aufregung über den Dächern von Klein Wesenberg ist derzeit groß.

Klein Wesenberg. In einem Nest bei der Kirche des 738-Einwohnerörtchens hocken in zehn Meter Höhe vier beschnabelte Neubürger, und die haben mächtig Hunger. Und wie es sich für Storchenkinder gehört, muss der mit reichlich Regenwürmern und Insekten gestillt werden. So verbringen die Storcheneltern viel Zeit bei der Jagd in der Luft und am Boden. „Vier Küken sind schon viel“, sagt die Nabu-Storchenschutzgebietsbetreuerin Kerstin Kommer, „das freut uns natürlich sehr.“

Sowieso ist es gutes Jahr für den Storch in Stormarn. 31 Paare und zwei Störche verbringen in diesem Jahr den Sommer bei uns. Das ist seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1971 die höchste Anzahl an Storchenpärchen im Kreis. Wie viel gefiederten Nachwuchs die Paare großziehen, das haben Kommer und ihr Kollege Andreas Hack noch nicht zählen können.

Doch dafür haben Kommer und Hack auch noch etwa zwei Monate Zeit. Solange werden sich auch die vier Küken in Klein Wesenberg von ihren Eltern versorgen lassen. Nebenbei gibt es Flugstunden. Damit sie dann im August als Jugendliche zu ihrem ersten Flug in den Süden starten können – ohne die Eltern versteht sich.