Stichwahl zwischen Oliver Mesch und Eckhard Frahm. Politische Ziele sind bei dem Amt nachrangig. Fragen zur Person

Am kommenden Sonntag, 15. Juni, fällt die Entscheidung. Wer wird neuer Bürgermeister der Gemeinde Trittau? Zwei Namen stehen dann auf dem Wahlzettel. Die Bürger haben es in der Hand und entscheiden – zwischen dem parteilosen Oliver Mesch und Eckhard Frahm (SPD). Beide wollen das Amt von Walter Nussel übernehmen. Beide haben ähnliche politische Ziele. Sie wollen beispielsweise die Haushaltslage verbessern, Gewerbe ansiedeln und die Bürger an Entscheidungen beteiligen.

Und für die Tage vor der Stichwahl haben sich Eckhard Frahm und Oliver Mesch noch einiges vorgenommen. Mesch: „Ich werde am Freitag einen Stand auf dem Wochenmarkt haben und mit den Bürgern sprechen.“ Außerdem hat er einen Aufkleber entworfen, der auf die Stichwahl hinweisen soll.

Eckhard Frahm will ebenfalls mit Infoständen die Bürger von sich überzeugen. Zudem plant er weitere Hausbesuche. Beide Kandidaten haben neue Flyer und Plakate entworfen, um für sich zu werden.

Bei der Wahl am 25. Mai hatten Oliver Mesch 38,2 Prozent und Eckhard Frahm 18 Prozent der Stimmen bekommen. Für die Kandidatin der SPD, Katherine Nölling, und CDU-Mann Thomas Mertens-Ammermann stimmten nicht genügend Trittauer ab.

Vor der Stichwahl bleibt die CDU neutral. „Unser Kandidat hat es nicht geschafft. Und einen der anderen werden wir nicht nominieren“, sagt Jens Hoffmann, Mitglied des Vorstandes im CDU-Ortsverband.

Die SPD dagegen hat sich nach einigen Diskussionen entschlossen, Eckhard Frahm zu unterstützen. Christian Winter, der als Einzelkandidat zur Wahl angetreten war und 11,8 Prozent der Stimmen erreichte, setzt sich ebenfalls für Frahm ein.

Doch was macht die Kandidaten, den Trittauer Amtsarchivar und den Bordesholmer Verwaltungsangestellten, menschlich aus? Die Abendblatt-Regionalausgabe Stormarn hat beiden einige Fragen gestellt.

So sieht sich Oliver Mesch:

Welche drei Eigenschaften machen Sie zu einem guten Bürgermeister?

Ich bin bürgernah, gehe auf die Menschen zu und setze mich für sie ein. Zusätzlich zu meiner Verwaltungserfahrung bringe ich eine gesunde Sicht von außen mit, denn ich komme ursprünglich ja nicht aus der Verwaltung. Als jemand der hier aufgewachsen ist und arbeitet, kenne ich den Ort und seine Menschen.

Was würden Sie als Ihre größte Schwäche bezeichnen?

Ich möchte manchmal zu viel auf einmal erreichen. Und ich kann bei einem schönen Stück Kuchen einfach nicht nein sagen …

Welchen Kindheitstraum wollen Sie sich unbedingt noch erfüllen?

Ich würde gerne einmal das Endspiel einer Fußball-Weltmeisterschaft selbst live im Stadion erleben.

Was wird sich in Trittau in Ihrer Amtszeit konkret verändern?

Bereits angestoßene Projekte, wie zum Beispiel das neue Gewerbegebiet an der Bundesstraße 404, werden umgesetzt worden sein. Die Kommunikation zwischen Bürgerinnen und Bürgern, der Verwaltung und der Politik ist auf neue Beine gestellt – es wird ein besseres Miteinander geben. Grundsätzlich ist zu bedenken, dass die Arbeit eines Bürgermeisters auf Nachhaltigkeit und nicht auf schnelle Erfolge angelegt ist – er wirkt daher langfristig durch beharrliches und konsequentes Handeln.

Haben Sie einen Lieblingsplatz in Trittau?

Die Terrasse unseres Hauses, hier kann ich die Seele baumeln lassen.

Auf was können Sie nicht verzichten?

Unverzichtbar sind eine gute Tasse Kaffee, mein sonntäglicher langer Lauf und meine Familie.

Was machen Sie als erstes, wenn Sie zum Bürgermeister gewählt werden?

Ich nehme meine Frau und meine beiden Kinder in die Arme und bedanke mich bei allen Menschen, die zum Erfolg beigetragen haben.

So sieht sich Eckhard Frahm:

Welche drei Eigenschaften machen Sie zu einem guten Bürgermeister?

35 Jahre Erfahrung in der Verwaltung, davon rund 20 mit Führungsverantwortung. Jahrelange kommunalpolitische Erfahrung. Ich gehe gern auf Menschen zu, höre zu und versuche zu helfen. Zudem bemühe ich mich um einen möglichst gerechten Interessensausgleich. Ich möchte als Bürgermeister für alle da sein und mit ihnen und der Politik gemeinsam die Zukunft der Gemeinde gestalten. Zudem möchte ich eigene Ideen einbringen und mich nicht nur auf die Umsetzung der politischen Beschlüsse konzentrieren.

Was würden Sie als Ihre größte Schwäche bezeichnen?

Eine gute Frage, die man in Bewerbungsgesprächen niemals so beantworten sollte: Ich bin gelegentlich etwas ungeduldig. Aber ich muss das so beantworten, weil es schlichtweg stimmt.

Welchen Kindheitstraum wollen Sie sich unbedingt noch erfüllen?

Viele meiner Träume haben sich schon im Laufe meines Lebens erfüllt und dafür bin ich mehr als dankbar: Eine tolle Familie, ein Beruf, der mir Spaß bereitet und Erfüllung gibt, als Schlagzeuger die Musik zum Hobby zu machen. Schon als Kind habe ich von einem nächtlichen Hubschrauberrundflug über New York geträumt. Das ist noch heute so.

Was wird sich in Trittau in Ihrer Amtszeit konkret verändern?

Vieles hängt natürlich von der Finanzierbarkeit ab. Arbeiten werde ich an einer vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Kommunalpolitik und Verwaltung, der Schaffung einer Willkommenskultur für die Neubürger, einer Steigerung der Attraktivität der Ortsmitte, einer guten Zusammenarbeit mit Handel und Gewerbe.

Haben Sie einen Lieblingsplatz in Trittau?

Ja, das ist der Blick von der Wassermühle auf den See.

Auf was könnten Sie nicht verzichten?

Meine Familie, die Musik (hören und selber machen), Sport.

Was machen Sie am Wahlabend als erstes, sollten Sie gewählt werden?

Meine Frau Sonja und meine Tochter Merle ganz fest in die Arme nehmen und ihnen sehr, sehr danken.