An der Klosterbergenstraße in Reinbek ist ein neuer Platz für Urnen eingeweiht worden

Reinbek. Stimmungsvoller als an diesem sommerlichen Abend hätte die Einweihung kaum sein können: Nach einer kurzen Andacht von Pastor Rolf Kemper in der Kapelle des Friedhofs Reinbek gingen die Besucher wie in einer Prozession, Windlichter vor sich hertragend, den kurzen Weg bis zu den beiden Eichenstelen unter hohen Buchen, das Ganze begleitet von vielstimmigem Vogelgezwitscher. Mit Gesang, Vaterunser und einer gemeinsamen Fürbitte wurde dann der neu angelegte Bestattungsort offiziell eingeweiht.

Die „Baumgräber am Fuß alter Buchen“ schaffen auch auf dem Friedhof Reinbek eine Möglichkeit der naturnahen Bestattung in der Nähe alter Bäume. Ein ehemals durch hohe Rhododendren geprägtes Stück der Allee wurde mit waldrandtypischen Blumen, Gräsern und Stauden neu bepflanzt. Zwei Holzstelen, die aus jeweils zwei etwa zwei Meter hohen L-förmigen Eichenelementen auf Stahlröhren bestehen, sind nicht nur formschöne Skulpturen, sondern auch begehbarer Erinnerungsort: An den Innen- und Außenseiten erinnern gravierte Bronzeblätter an die Verstorbenen. Die einzelnen Grabstätten am Fuß der alten Bäume bieten Platz für zwei Urnen.

„Es gibt ein großes Interesse an Alternativen in der Bestattungskultur“, sagt Annegret Habel. Die Landschaftsplanerin ist seit drei Jahren Leiterin der Friedhöfe Reinbek und Neuschönningstedt. Wie gut die naturnahe Urnenbestattung angenommen wird, hat sie auf dem Waldfriedhof Neuschönningstedt erfahren, wo eine Kieferngruppe als Umfeld gewählt wurde. Das kontemplative Ensemble der Buchen ist eine Variation der Idee – eine besonders gelungene, wie jeder weiß, der bei der Einweihung dabei war.