Auf Großbaustelle in Oldesloer Innenstadt sackt ein Rohr ab. Mehrere Wochen Verzögerung

Bad Oldesloe. Eine Bodenabsenkung im Bereich der Oldesloer Kurparkallee hat den Zeitplan auf der großen Straßenbaustelle in der südlichen City der Kreisstadt erheblich durcheinandergebracht. In Höhe des Parkhauses Liebe ist eine gerade erst neu verlegte Schmutzwasserleitung auf einer Länge von wenigen Metern um einige Zentimeter abgesackt. Sie muss nun erneut ausgetauscht werden, doch das scheint zurzeit das kleinste Problem zu sein. Die Ursache für den Zwischenfall in den Griff zu bekommen dürfte sich als ungleich aufwendiger erweisen. Stadtwerke-Chef Jürgen Fahl und Bürgermeister Tassilo von Bary sprechen übereinstimmend von einer mehrwöchigen Verzögerung.

Zu dem Zwischenfall ist es offenbar infolge einer Grundwasserabsenkung im Bereich der Baustelle gekommen. Zurzeit lassen die Stadtwerke im Untergrund der Kurparkallee neue Ver- und Entsorgungsleitungen verlegen. Später bekommt die Straße eine neue Fahrbahndecke. Die Arbeiten sind Teil eines größeren Umbaus des ganzen Quartiers, an dessen Ende die heutige Kreuzung Kurparkallee/Sülzberg/Mewesstraße/Brunnenstraße durch einen Kreisverkehr ersetzt werden soll. „Der Boden unter der Kurparkallee ist sehr schwierig“, sagt Stadtwerke-Chef Fahl. „Schwieriger Untergrund“ lautet auch die Einschätzung des Bürgermeisters.

Im Endeffekt ist aus der Baugrube offenbar nicht nur Grundwasser abgepumpt und ins Flüsschen Beste geleitet worden. Auch winzige Sandpartikel sind mit weggespült worden. Fahl: „Dadurch sind kleine Hohlräume entstanden.“ Infolge dessen sei das Rohr abgesackt.

„Nun müssen wir das zum Stehen bringen“, sagt der Bürgermeister, der das mit den Worten „recht kompliziert, aufwendig, dauert etwas“ beschreibt. Konkret sollen im Baustellenbereich nun drei Brunnen gesetzt werden, die zwar den Grundwasserspiegel senken, die aber garantiert keinen Feinsand fördern. Anschließend sollen die abgesackten Bereiche mit festem Material aufgefüllt werden, dann kommen neue Rohre. Was das alles extra kostet? „Das können wir noch überhaupt nicht abschätzen“, sagt Tassilo von Bary.

Er geht, ebenso wie der Stadtwerke-Chef, davon aus, dass durch die Grundwasserabsenkung keine weiteren Schäden in dem Viertel zu befürchten seien. Dennoch habe es vor Beginn der Arbeiten ein Beweissicherungsverfahren gegeben, seien die Häuser der Anlieger begutachtet worden.

Sicher ist, dass die massiven Verkehrsprobleme in der Oldesloer Innenstadt noch länger anhalten werden. Die Kurparkallee ist zurzeit für den Durchgangsverkehr gesperrt. In wenigen Wochen schon sollte sie als Einbahnstraße in Richtung Salinenstraße wieder für den Verkehr freigegeben werden. Das könnte sich jetzt durchaus bis zum Ende der Sommerferien hinziehen, vermutet Jürgen Fahl.

(sul)