Zwei Solokünstler und sieben Bands treten am 5. Juli auf. Jury entschied sich für neun statt acht Teilnehmer

Ahrensburg/Hamburg. Die Jury hat entschieden. Neun statt wie geplant acht Teilnehmer treten beim großen Finale des Nachwuchswettbewerbs MusicStorm vor dem Ahrensburger Schloss auf. Bei einer Sitzung in Hamburg erfuhren Sängerin Isgaard, Musikproduzent Jens Lueck, Ole Specht (Band Tonbandgerät) und Benno Dangmann (Band Victims of Voodoo), wer die meisten Stimmen beim Online-Voting geholt hatte. Jurymitglied Frank Ramond fehlte bei der Sitzung.

Drei Bands und ein Solokünstler liegen beim Onlinevoting vorn

Mit 13,29 Prozent zieht die Metalband Cookie Park als Erste ins Finale ein. Die harten Jungs aus Bad Oldesloe und Wahlstedt überzeugten mit ihrem Video zu dem Song „Sup with the devil“, (deutsch: sich mit dem Teufel verbrüdern). Ab dem zweiten Tag der Abstimmung bauten sie ihren Vorsprung immer weiter aus. Das Ergebnis: 670 Stimmen.

Es folgen Blaxun aus Bad Oldesloe mit 10,28 Prozent der Stimmen und die Großhansdorfer Jungs von Lärmbelästigung mit 10,02 Prozent. Die Schüler aus der Kreisstadt machen seit vier Jahren zusammen Musik. Mit ihrem Popsong „Stormy day“ (deutsch: stürmischer Tag) holten sie sich Platz zwei und 518 Stimmen. Die Band Lärmbelästigung macht deutsche Musik und orientiert sich an den Ärzten und Green Day. Sie können sich über 505 Stimmen für „Der Moment“ freuen. Als Vierte sichert sich Solokünstlerin Julia Kuschel alias LIA mit 8,77 Prozent den Einzug ins Finale. Für die Ahrensburgerin wurde 442 Mal gevotet.

Mehr als 2500-mal stimmten die Besucher der Seite des Musikwettbewerbs ab. Das waren weniger Klicks als 2012. Jan Hansen vom Kreisjugendring begründet das so: „Damals gab es 18 statt 14 Teilnehmer, und die Votingphase dauerte vier Wochen.“ Auf eine Woche heruntergerechnet sei das Ergebnis daher im Rahmen.

Es überraschte die Jury. Keiner hätte damit gerechnet, dass diese Videos die meisten Stimmen erhalten würden. Ole Specht rechnete zwar mit vielen Stimmen für Cookie Park. „Aber dass sie jetzt Erster sind, hätte ich nicht erwartet.“ Die Profis nutzten die Chance, um ihren Favoriten einen Auftritt am 5.Juli zu ermöglichen. Sie wählten das Duo Tramper AiO, Solokünstler Michel Jotzer und die Bands Trying Empire sowie die Kleinstadtpioniere aus. Zusätzlich einigten sie sich darauf, dass die Ahrensburger Band Dreamwood ebenfalls dabei sein soll.

Musikproduzent Jens Lueck begründet die Entscheidung: „Die Musik von Dreamwood hat Hand und Fuß. Man merkt, dass sie genau wissen, was sie wollen.“ Das sehr professionell wirkende Video überzeugte auch Benno Dangmann und Ole Specht. Dreamwood nicht für das Finale zu nominieren sei nicht gerecht. Die jungen Musiker hätten es einfach verdient. „Die finden wir gut“, sagte Sängerin Isgaard, nachdem sich die Jury beraten hatte.

Das gelte ebenso für Solokünstler Michel Jotzer. Lueck bewertete bei dem 22-Jährigen nicht das Video, sondern seinen „Lemonade-Song“. Der junge Mann sei stimmlich nicht schlecht. Noch mehr gefiel dem Musikproduzenten aber das unkonventionelle Konzept des Songs, das über die „Standard-Akkorde“ hinausgehe. Michel falle aus dem Rahmen. „Er könnte aber mehr mit der Instrumentierung spielen.“

Bei Tramper AiO musste die Jury nicht lange diskutieren. Das Duo begeisterte besonders Benno Dangmann. „Das ist genau mein Ding und die Musik, die ich höre.“ Mit der gut platzierten Geige überzeugten Andre Weiskeller und Ida Luzie Philipp auch Juror Jens Lueck. Den Song bezeichnete die Jury als ausdrucksstark. Deutscher Folk-Pop werde gerade immer gefragter. Ole Specht: „Aber es gibt derzeit nicht viele Musiker, die das machen.“

Das Finale wird von Poetryslamer Björn Högsdal moderiert

Auch die Band Trying Empire aus Bargteheide schaffte es, die erfahrenen Musiker zu überzeugen. Die fünf Bandmitglieder treffen sich erst seit 2013 regelmäßig. „Ich finde die Instrumentalisten gut“, sagt Isgaard. Gerade Schlagzeuger Sören Lohmann fiel positiv auf. Benno Dangmann: „In dem Song gibt es das beste Schlagzeug-Fill-in bei diesem Wettbewerb.“

Bei den Kleinstadtpionieren aus Bad Oldesloe stach Sänger Felix Klüssendorf-Mediger hervor. Seine Stimme erinnerte Jurymitglied Isgaard an Revolverheld-Frontman Johannes Strate, als der noch jung war. „Außerdem haben sie einen super Bassisten“, warf Benno ein. Für Ole Specht stimmt bei den Kleinstadtpionieren einfach das Gesamtkonzept, vom Namen über das Video bis zum Song.

Am 5. Juli, beim dritten Finale, müssen die Musiker zeigen, was sie können. Die Moderation übernimmt Poetryslamer Björn Högsdal. Der Wettbewerb ist eine Initiative des Kreisjugendrings Stormarn, der Sparkasse Holstein, der Sparkassen-Stiftung Stormarn und der Abendblatt-Regionalausgabe Stormarn. Der Hauptpreis ist eine CD-Produktion mit Jens Lueck.