FC Voran Ohe soll vom Amselstieg an die Haidkrugchaussee ziehen

Reinbek. Er flickt nur noch das Nötigste. Mit den Malerarbeiten im Vereinsheim oder leichten Tätigkeiten auf dem Außengelände ist Hans Pich ausgelastet – der Sanierungsstau auf der Sportanlage des FC Voran Ohe an der Straße Amselstieg ist jedoch enorm. Pich ist Rentner und 3. Vorsitzender des Vereins. Unterstützung bekommt er von weiteren Ehrenamtlichen. Doch es werden viel mehr Hände und vor allem noch mehr Geld benötigt, um die baulichen Mängel zu beseitigen. Das lohnt sich nicht, darin sind sich auch viele Reinbeker Politiker einig.

Deswegen soll der FC Voran Ohe umziehen. Dort, wo jetzt noch Sportplatz, sechs Tennisplätze und das Vereinsheim beheimatet sind, könnten auf einer vier Hektar großen Fläche bis zu 40 Wohneinheiten entstehen. Das bestätigte Reinbeks Bauamtsleiter Sven Noetzel. Mit dem Verkauf des städtischen Grundstücks, so der Plan der Politik, soll die neue Sportanlage gegenfinanziert werden.

Das wäre genau nach dem Geschmack von Roland Gust, dem 1. Vorsitzenden des knapp 1400 Mitglieder zählenden und 1949 gegründeten Dorfvereins, dessen Anteil an Jugendlichen mehr als 60 Prozent beträgt. Der 54-Jährige freut sich zwar, dass die Mitgliederzahl in den acht Sparten stetig steigt, ist aber in Sorge, weil die zur Verfügung gestellten Hallenkapazitäten nicht ausreichen und der Rasenplatz nicht einmal über eine Drainage verfügt.

Gust: „Wir haben keine Vormittagsstunden in den Schulturnhallen. Und sobald es regnet, ist der Fußballplatz nicht bespielbar. Bei allein zwölf Jugendmannschaften ist das dann ein großes Problem.“ Der Verein benötige einen Ganzjahresplatz. Zudem sei das Vereinsheim samt Umkleideräumen in die Jahre gekommen. Wenn die Stadt immer neue Baugebiete ausweise und damit junge Familien nach Reinbek kämen, müsse ein entsprechendes Sportangebot vorhanden sein.

Verwaltung, Vereinsmitglieder und Politiker bilden Arbeitsgruppe

Die Probleme hat der Vereinsvorsitzende auch in einer Arbeitsgruppe beschrieben, der Politiker aller Fraktionen, Vereinsvertreter sowie Mitarbeiter der Verwaltung angehören und die nach Lösungen sucht. Dagmar Schmalfeldt, Leiterin des Amtes für Bildung, Jugend, Kultur und Sport, fungiert dabei als Moderatorin. Man habe sich seit Februar zweimal getroffen, sagt sie. Mit dabei war auch Hans Helmut Enk (CDU). Der Fraktionsvorsitzende: „Mit Ausnahme der Grünen sind wir uns in der Arbeitsgruppe einig, dass wir den Sportanlagenneubau unterstützen wollen. Allerdings müsste die Stadt diesen mit Krediten vorfinanzieren. Das ist eine große Unbekannte.“

Als Fläche hat Noetzel ein städtisches Grundstück an der Ecke Haidkrugchaussee/Am Sportplatz gegenüber dem Kalksandsteinwerk im Ortsteil Neuschönningstedt ins Spiel gebracht. „Die Idee hat einen gewissen Charme“, sagt Uwe Rasch (FDP). Für Baldur Schneider (SPD) steht fest: „Wir sollten versuchen, Geld für die Planung 2015 in den Haushalt einzustellen.“ Laut Noetzel würde ein Verkauf der Oher Sportanlage bis zu viereinhalb Millionen Euro bringen. „Damit könnten wir einen Kunstrasenplatz, das Vereinsheim und die Tennisplätze bauen.“

Das letzte Wort über den Sportanlagenneubau hat aber die Landesplanungsbehörde des Innenministeriums in Kiel. „Weil wir in Neuschönningstedt in einem Außenbereich bauen würden. Das Land wünscht aber eine Innenverdichtung“, sagt Noetzel. Doch es gebe positive Signale aus Kiel. Jedoch noch nicht, was einen Hallenneubau auf dem Areal an der Haidkrugchaussee betrifft, den sich die Verantwortlichen des FC Voran Ohe im Zuge der Neugestaltung wünschen und der auch Bestandteil der politischen Debatte ist. „Da müssen wir im Mittelzentrum Reinbek, Glinde und Wentorf erst gemeinsam nachweisen, dass wir die Halle an diesem Standort auch benötigen“, sagt der Bauamtsleiter. In der kommenden Woche hat Noetzel einen Termin bei der Landesplanungsbehörde in Kiel.