Großhansdorf kauft kompletten Park Manhagen von Ahrensburg und Kreis Stormarn. Spaziergänger finden Plan gut

Großhansdorf. Die Gemeinde Großhansdorf ist ihrem Plan, den Neubau eines Hotels mit Ausflugscafé im Park Manhagen zu ermöglichen, einen großen Schritt näher gekommen. Nachdem bereits der Kreis Stormarn zugestimmt hatte, seinen Anteil an dem 10,5Hektar großen Areal zu verkaufen, haben nun auch die Kommunalpolitiker in Ahrensburg beschlossen, den städtischen Anteil abzugeben. Als alleiniger Besitzer von Wald und Teich sieht Großhansdorf deutlich größere Chancen, einen Investor für das Millionenprojekt zu finden.

„Es gibt zwar noch eine Fülle an Dingen, die diskutiert werden müssen“, sagt Großhansdorfs Bürgermeister Janhinnerk Voß über die Kaufverhandlungen, „aber im Grunde sind wir uns einig.“ Zwei Drittel des an der Hansdorfer Landstraße gelegenen Waldgrundstücks mit dem Teich in der Mitte gehören noch dem Kreis Stormarn. Ahrensburg und Großhansdorf sind jeweils zu einem Sechstel im Grundbuch eingetragen.

3940 Euro, den Restbuchwert seines Anteils, soll Ahrensburg bekommen. Eine Klausel im Kaufvertrag sichert sowohl dem Kreis Stormarn als auch der Stadt Ahrensburg eine Gewinnbeteiligung zu, sollte Großhansdorf das rund 1200 Quadratmeter große Baugrundstück an einen Investor verkaufen.

Bürgermeister Voß will nun zeitnah mit einem Notar den Vertragsentwurf vorbereiten. Läuft alles glatt, soll er im Frühherbst unterzeichnet werden. Danach will sich die Verwaltung mit den politischen Gremien der Waldgemeinde an die Bauleitplanung machen. „Das kann zwei bis drei Jahre dauern“, sagt Janhinnerk Voß.

Die Zeit könnte genutzt werden, um mit Interessenten, die ein Ausflugslokal im Park Manhagen bauen wollen, Kontakt aufzunehmen. Das sei aber, so Voß, noch „sehr ferne Zukunftsmusik“. Zu viele Enttäuschungen habe es in der Vergangenheit gegeben, deswegen will der Bürgermeister jetzt lieber „langsam einen Schritt nach dem anderen nehmen“.

Nach dem Abriss des traditionsreichen Parkhotels – das stark sanierungsbedürftige Gebäude war 1978 gesprengt worden – gab es vor allem nach der Jahrtausendwende mehrere Versuche der Gemeinde, einen Investor und Gastronomen an den idyllisch gelegenen Teich zu locken. Letztendlich verliefen alle Gespräche im Sande.

Die Ruf des alten Parkhotels lebt dennoch. „Viele Großhansdorfer und Stormarner aus der Umgebung haben im Parkhotel bedeutende und schöne Feste erlebt“, sagt Bürgermeister Voß, „diese Erinnerung weckt bei vielen Menschen Emotionen, und es wäre schön, wenn dort bald wieder gefeiert werden könnte.“

Der Verwaltungschef hat die Versuche, die Hotelpläne wiederzubeleben, noch einmal analysiert. Das Scheitern der Verhandlungen habe unterschiedliche Gründe gehabt, sagt er. Unter anderem seien Investoren davon abgeschreckt worden, dass es drei Eigentümer gab. So mussten sie sich mit drei Behörden auseinandersetzen, auch wenn die Gemeinde die Planungshoheit hat. Stormarns Landrat Klaus Plöger sagt daher: „Es ist besser, wenn Großhansdorf alle Fäden in der Hand hält.“

Außerdem gibt es enge Auflagen für ein Bauprojekt. Auf dem Grundstück gilt Naturschutz, Gewässerschutz sowie Wald- und Denkmalschutz. Ein Investor darf nur auf dem ehemaligen Hotelareal bauen, der Rest des Waldes darf nicht verändert werden und soll für die Öffentlichkeit geöffnet bleiben.

Der Kauf des kompletten Grundstücks vereinfacht für Janhinnerk Voß nicht nur das Verfahren, sondern bringt auch weitere Vorteile mit sich. Für die Gemeinde sei es sehr wichtig, wie ein potenzieller Investor baut. Für den Kreis und Ahrensburg spiele womöglich der Verkaufspreis eine größere Rolle. Das „Wie“ sei im Park Manhagen entscheidend, betont der Verwaltungschef. „Es sollte kein großes Hotel mit Restaurant, wie es einst das Parkhotel war, werden“, sagt er. „Ich stelle mir eher ein kleineres Ausflugscafé mit einer Handvoll Gästezimmern vor.“

In diesem Punkt sind die Gemeindevertreter offenbar einer Meinung mit dem Bürgermeister. „Sie sind sich einig, dass der Park Manhagen ein schönes Stück Land ist, mit dem wir behutsam umgehen sollten“, sagt Voß. Entsprechende Signale habe er aus den Fraktionen bekommen.

Ganz ähnlich ist auch die Meinung von Spaziergängern, die häufig im Wald unterwegs sind. Dazu gehört Gudrun Frank, die ihren Hund ausführt. Sie sagt: „Wenn der Park nicht verändert wird und öffentlich bleibt, dann würde ich ein Ausflugscafé sehr begrüßen.“ Diana Anders aus Eichede kommt meist zweimal in der der Woche zum Spaziergang mit den Zwillingen Marlon und Loreen sowie Hund Pito vorbei. „Ich würde in einem Café auch einkehren“, sagt die junge Mutter.

„Das ist im Prinzip eine feine Sache“, findet auch Dieter Costard aus Großhansdorf. Die Umsetzung der Pläne sieht er aber auch als große Herausforderung an.