Heiko Gerstmann lässt sich in seinem Urlaub von Vorgänger Gerhard Horn einarbeiten

Reinfeld. Als das Ergebnis auf der Leinwand erschien, brach Jubel im Reinfelder Rathaussaal aus. Die Familie von Heiko Gerstmann feierte den neuen Bürgermeister, der in einer kurzen Rede zugab, „noch ganz benommen“ zu sein und seinen vielen Unterstützern dankte. Dann lud er alle Anwesenden zu einem Sektempfang in der Abendsonne vor dem Rathaus ein.

Bevor er sein Amt als Bürgermeister am 12. September antritt und damit den bisherigen Verwaltungschef Gerhard Horn ablöst, will der Bau- und Wirtschaftsingenieur noch einige Projekte in seinem bisherigen Job bei den Entsorgungsbetrieben Lübeck abschließen. „Zwei Wochen meines Jahresurlaubes werde ich dafür nutzen, mich von Herrn Horn einarbeiten zu lassen“, sagte Gerstmann. Da er bisher noch nicht in der Verwaltung gearbeitet habe, wolle er von Horn lernen. Doch die nächste Zeit wird er wohl erst einmal mit seiner Familie verbringen. „Die ist in den letzten Wochen leider zu kurz gekommen. Das soll nicht der Standard sein“, sagt der neue Bürgermeister.

Der 48 Jahre alte Heiko Gerstmann setzte sich am Sonntag mit 56,8 Prozent der Stimmen gegen Andreas Lehmann durch, der von dem Ergebnis sichtlich niedergeschlagen war. Den Wahltag hatte Gerstmann mit seiner Familie auf der Terrasse verbracht. Er sei sehr nervös gewesen, sagt der Reinfelder. „Morgens saß ich um sechs Uhr senkrecht im Bett.“ Aber da sein Sohn am Sonntag seinen 16. Geburtstag feierte, habe er gute Ablenkung gehabt.

Vor der Bekanntgabe der Ergebnisse im Rathaussaal war Gerstmann sichtlich angespannt. Er hatte sich zwar Chancen ausgerechnet, doch ein Rest Unsicherheit war geblieben. Sein Konkurrent Andreas Lehmann hatte sich dagegen selbstbewusst gegeben. „Ich bin ganz guter Hoffnung, die Wahl zu gewinnen“, sagte er noch kurz vor der Bekanntgabe der Ergebnisse. Die Reinfelder haben anders entschieden. Die mögliche Erklärung sah Lehmanns Unterstützer Walter Engel von der Wählerinitiative Reinfeld im Heimvorteil. Denn Gerstmann wohne im Gegensatz zu Lehmann in Reinfeld.

Ergebnisse in Prozent: Heiko Gerstmann: 56,8; Andreas Lehmann: 43,2