Träger des Altenpflegeheims in Reinbek führt Gespräche mit zwei Interessenten

Reinbek. Das Bismarck Seniorenstift in Reinbek soll in naher Zukunft verkauft werden. Das ist während einer Informationsveranstaltung in der Altenpflegeeinrichtung bekannt gegeben worden. Für den bisherigen Träger, die Evangelische Stadtmission Kiel – eine Tochtergesellschaft der Evangelischen Stiftung Alsterdorf (ESA) –, ist der Betrieb nicht mehr rentabel. In einer Mitteilung an die Bewohner heißt es: „Heute sind Angebote der stationären Altenhilfe nur dann wirtschaftlich zu führen, wenn sie in einem größeren Angebot aufgehen und zum Kerngeschäft gehören.“ Mit den insgesamt vier Altenpflegeeinrichtungen der Stadtmission sei dies nicht der Fall, sagt Sweelin Heuss, Pressesprecherin der ESA. „Als wir die Einrichtungen vor acht Jahren übernahmen, hatten sie bereits mit erheblichen Kosten zu kämpfen.“

Die Stadtmission Kiel möchte sich nun komplett aus der Altenpflege zurückziehen und sich auf die Dienstleistungen ihrer Kernbereiche Sucht, psychiatrische Erkrankungen, Wohnungslosigkeit und Langzeitarbeitslosigkeit konzentrieren. Die drei übrigen Einrichtungen der Stadtmission (zwei in Kiel, eine in Wahlstedt) übernimmt bereits zum 30. Juni der Unternehmensverbund Heimverwaltungs- und Vermietungs GmbH (HVVG) von Wilhelm Kuhrt. Der Unternehmer aus Wedel betreibt derzeit 15 Pflegeeinrichtungen und drei ambulante Pflegedienste und ist seit mehr als 20 Jahren in diesem Geschäft tätig. „Wir möchten in die drei Häuser investieren und sie langfristig weiterführen“, sagt Kuhrt.

Für das Bismarck Seniorenstift gibt es noch keinen Käufer. „Wir führen Gespräche mit zwei Interessenten“, sagt Sweelin Heuss. Bei der Auswahl werde darauf geachtet, dass sich für die 111 Bewohner und 99 Mitarbeiter nichts ändere. In ihrem Schreiben betont die Stadtmission, „dass alle Heimplätze erhalten bleiben sowie auch alle Arbeitsverträge.“