Während der Kulturtage in Reinbek zeigt Uwe Huntenburg, wie chinesische Soldaten kochen. Die Zutaten muss jeder selbst mitbringen

Reinbek. Kapuśniak – so heißt eine typisch polnische Beilage, die aus Kohl, Karotten, Speck, Äpfeln und Dill besteht. Doch wie schmeckt das Gericht, wenn es nach chinesischer Art zubereitet wird? Diese Frage hatte sich die Reinbekerin Sabina Ramonat gestellt und es selbst ausprobiert. Denn in Reinbek wird während der Kulturtage unter dem Motto „Kulinarik“ vom 18. bis 27. Mai gekocht, gebrutzelt und gebraten. So auch am Sonnabend auf dem Wochenmarkt auf dem Täbyplatz im Zentrum der Statdt.

Uwe Huntenburg hat neben der Nathan-Söderblom-Kirche einen kleinen Kochstand aufgebaut. Sein Küchenblock besteht aus einer Spüle, einer kleinen Arbeitsfläche und einem Induktionskochfeld. Jeder, der frisches Fleisch, Obst oder Gemüse auf dem Wochenmarkt kauft, kann es gleich bei Huntenburg verarbeiten. Denn der 74-Jährige Reinbeker von der Kulturwerkstadt Reinbek kennt die Geheimnisse der Chinesischen Küche. „Ich habe 1998 eine Reise durch Xinjang gemacht. Dabei wurden wir vom Militär begleitet“, erinnert sich Huntenburg. Von den chinesischen Soldaten hat er dann gelernt, dass man die Zutaten für ein Essen ganz klein schneiden muss. „Das Gemüse wird dann ganz schnell gar und verliert nur wenig Farbe und Geschmack“, so Huntenburg.

Also schnippelt er die Zutaten für das Kapuśniak mit einem Küchenbeil ganz klein. Anschließend kommt alles in den Wok. Interessiert guckt Sabina Ramonat dem Mann mit der weißen Kochmütze über die Schulter. „Ich bin gespannt, wie das schmecken wird, weil ich zu Hause das Ganze mit Pfeffer und Salz noch würze“, so die gebürtige Polin. In der Chinesischen Küche wird allerdings Sojasauce genommen. „Ich bin begeistert“, sagt Ramonat, nachdem sie das Kapuśniak à la chinesisch probiert hat. Auch Huntenburg lächelt, nachdem er einen Bissen probiert hat. Offenbar schmeckt es dem Koch.

Neben der Aktion „Reinbek kocht auf“ von der Kulturwerkstadt haben sich auch andere Vereine etwas zum Thema überlegt und boten während der Kulturtage Ausstellungen, Konzerte, Theateraufführungen, Flohmärkten und Wildkräuterführungen an. Die Idee „Kulinarik“ hatten das Kulturzentrum, die Volkshochschule Reinbek und die Stadtbibliothek. Ziel: Mit dem Thema solle die Reinbeker Gesellschaft mehr zusammenwachsen.