Reinbeker nehmen an dem Ort von der Zehnjährigen Abschied, an dem sie am liebsten gespielt hat

Reinbek. Familie, Freunde und Bekannte von Sarah werden am Donnerstag, 5. Juni, von dem zehnjährigen Mädchen Abschied nehmen, das nach einem Verkehrsunfall im Reinbeker Ortsteil Schönningstedt am 16. Mai gestorben ist. „Sie war ein so fantastisches Kind, das viele Freunde hatte und von allen gemocht wurde“, sagte Sarahs Mutter dem Abendblatt. Deswegen hat die Familie eine Trauerfeier auf einer Wiese in Schönningstedt geplant, auf der Sarah besonders gerne spielte.

Danach wird Sarah im engsten Familien- und Freundeskreis auf dem Ohlsdorfer Friedhof neben ihrem Großvater beigesetzt. Statt Blumen bittet die Familie in der Traueranzeige im Hamburger Abendblatt, für einen sicheren Schulweg zu spenden. Wer helfen möchte, kann Geld auf das Spendenkonto von Ollrogge-Kleinert Bestattungen bei der Haspa (Kontonummer 1040217901, Bankleitzahl 200 505 50) mit dem Verwendungszweck „Sarah“ überweisen.

„Nach dem Unfall wurde sofort wieder ein neuer Ampelmast aufgestellt. Aber an der Verkehrssituation dort hat sich nichts geändert. Das schmerzt“, sagt Sarahs Mutter. Sie wünscht sich, dass die Kreuzung, an der ihre Tochter starb, sicherer wird. „So ein Unfall könnte sich jederzeit wiederholen“, sagt die Mutter.

Viele Kinder müssen auf ihrem Schulweg an der Kreuzung Schönningstedter Straße/Sachsenwaldstraße vorbei. So wie Sarah am Mittwoch, 14. Mai: Nach Schulschluss möchte die Zehnjährige zu ihrer Großmutter. Sie kommt nie an. Ein 52 Jahre alter Lastwagenfahrer verliert die Kontrolle über sein Fahrzeug und fährt gegen einen Ampelmast. Dort steht Sarah mit ihrem Fahrrad und wartet an der roten Ampel. Sie wird getroffen und schwer verletzt. Zwei Tage nach dem Unfall stirbt das Kind im Krankenhaus. Die inneren Verletzungen waren zu schwer.

Kurz nach der Todesmeldung haben Menschen Blumen, Stofftiere und Kerzen an die Unfallstelle gelegt. Viele Kinder haben Sarah Abschiedsbriefe geschrieben, auch die Zwillingsschwester der Verstorbenen. An einem Stein steht ein schwarz-weißes Bild, das eine lachende Sarah zeigt. Warum das Mädchen sterben musste, ist laut Polizei noch unklar. Ein Gutachter der DEKRA hat die Unfallstelle untersucht und wertet die Spuren aus. Der Lastwagenfahrer, der der leicht verletzt wurden, soll noch nicht zum Unfallhergang von der Polizei befragt worden sein.