Die Freunde des Schlosses Reinbek arbeiten weiter an der Verschönerung des Renaissancebaus

Reinbek. Fürs große Ganze ist normalerweise die Schlossverwaltung zuständig, der Freundeskreis kümmert sich lieber um die stimmigen Details im Schloss. Doch für ihr neuestes Förderprojekt haben die Freunde des Schlosses Reinbek eine Ausnahme gemacht und Geld für die Verschönerung des Gebäudes beschafft, weil akuter Handlungsbedarf bestand. Dabei ging es um nicht weniger als einen Außenbereich, der so etwas wie die Visitenkarte des prächtigen Renaissanceschlosses aus dem 16. Jahrhundert ist, nämlich die beiden Arkadengänge.

Die Freunde des Schlosses haben die Wände, Säulen und den Fußboden professionell reinigen und imprägnieren lassen. Gerade dieser Bereich im offenen Hof des hufeisenförmigen Backsteinbaus wird bei Märkten und Feiern stark genutzt, was ihm zuletzt sehr anzusehen war. Jetzt ist er so schön wiederhergestellt, dass er ein repräsentatives Entree schafft. 8000 Euro hat die Verschönerung gekostet, 7000 davon gab die Hamburger Engelbert- und Hertha-Albers-Stiftung, als der Freundeskreis anfragte.

Ansonsten seien die Freunde ihrem Prinzip treu geblieben, im Kleinen an der Verschönerung zu arbeiten, sagte Helmut R. Busch, Vorsitzender des Vorstandes, als er gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen Hans-Adolf Kaufmann und Nicola Ruge die aktuelle Zwischenbilanz der Vereinsaktivitäten präsentierte. Aktuelle Neuerwerbung sind zwei Kaminholzbehälter. Die Konstruktion aus einem schmiedeeisernen Gerüst und einer rindsledernen Ablage für die Scheite ist eine in Süddeutschland hergestellte Sonderanfertigung, die zur stilistisch einheitlichen Einrichtung des Schlosses beiträgt. Ein weiteres kostspieliges Projekt könnte die Restaurierung eines wertvollen ledernen Paravents aus dem Hochzeitszimmer sein, der gerade von einer Spezialfirma in Jülich begutachtet wird.

Ansonsten ging es um Aktivitäten der Freunde, die nebenbei Geld fürs Schloss abwerfen – zum Beispiel eine zweitägige Bildungsreise am 30./31. August für 395 Euro pro Person, auf der in Museen und Schlössern Stücke aus dem früheren Bestand der Gottorfer Kunstkammern betrachtet werden können. Anmeldungen für die kunsthistorische Exkursion werden ab sofort entgegengenommen. Außerdem stellte Busch ein nützlich Merchandising-Produkt vor, nämlich das Schloss, das Kleinförderer mit sich herumtragen können: eine Einkaufstasche für zwei Euro. Der Überschuss aus dem Verkauf kommt dem Schloss zugute.