Mitarbeiter einer Entsorgungsfirma hat sich in Ammersbek verfahren. Schlamm drüber

Ammersbek/Jersbek. Der hat vor lauter Mülltonnen den Wald nicht gesehen. Das ist kein gängiges Sprichwort – was im Umkehrschluss allerdings nicht bedeuten muss, dass einem fleißigen Müllwagenfahrer nicht genau dieses Missgeschick passieren kann. Der Beweis dafür hat immerhin fast zwei Wochen in einem Waldweg im Hansdorfer Brook bei Ammersbek festgesteckt.

Doch wie das nun genau gewesen ist mit den Mülltonnen, mit dem Müllwagen und mit dem Waldweg, das kann keiner so ganz genau rekonstruieren. „Wir wissen, dass ein Müllwagen im Waldweg festgesteckt hat“, sagt Holger Peters, Büroleitender Beamter im Ammersbeker Rathaus. „Warum, entzieht sich allerdings unserer Kenntnis.“

Und der, der die Geschichte erzählen könnte, schweigt – mutmaßlich mit puterrotem Kopf. „Ja, der arme Mann muss sich momentan eine ganze Menge Spott gefallen lassen“, sagt Enno Simonis, Geschäftsführer des Entsorgungsunternehmens Otto Dörner.

Den Schaden hat unterdessen ein anderer: der Waldboden. Um den will sich die Firma, die in Ammersbek die Mülltonnen entleert, nun aber kümmern. „Wir werden den Weg zeitnah reparieren“, versichert Simonis. Sollte kein Problem darstellen. Auf seiner Webseite rühmt sich das Hamburger Unternehmen unter anderem als Spezialist für Bodensanierung.

Der betriebseigene Spezialist für Ab- beziehungsweise Waldwege unterdessen wird sein Wissen erweitert haben. Erstens: Wenn aus einer geteerten Straße, gesäumt mit Häusern, ein erdiger Weg, gesäumt mit Bäumen, wird, dann befindet der Müllwagenfahrer sich nicht mehr im Wohn-, sondern im Waldgebiet. Zu entleerende Mülltonnen mit Hausmüll sind dort nicht zu erwarten. Zweitens: Mangels Mülltonnen ergibt der Aufenthalt im Wald keinen Sinn. Es ist ratsam, umzukehren. Drittens: Umkehren aber ist mit einem etwa 25Tonnen schweren Müllwagen auf einem engen, matschigen Waldweg gar nicht so leicht. Hilfe!

Die ist übrigens am Dienstag gekommen und hat, nachdem der Boden getrocknet war, den Müllwagen bergen und in seine natürliche Umgebung zurückbringen können.