A 1 bei Großhansdorf acht Stunden gesperrt. Bis zu 20 Kilometer Stau. Stillstand rund ums Autobahnkreuz Bargteheide

Großhansdorf. Für Zehntausende Autofahrer in Stormarn hat die Woche im Stau begonnen. Der Verkehr auf der A 1 kam am Montagmorgen auf bis zu 20 Kilometern zeitweise zum Stillstand. Die Polizei hatte die Autobahn zwischen den Anschlussstellen Bargteheide und Ahrensburg von 2 Uhr in der Nacht bis 9.55 Uhr in Richtung Süden voll gesperrt, nachdem bei Großhansdorf direkt an der Brücke der Sieker Landstraße ein mit Holzbalken beladener Lastwagenanhänger ausgebrannt war.

„Auch alle Umleitungsstrecken waren am Morgen völlig überlastet“, sagt Polizeisprecherin Sonja Kurz. Am Autobahnkreuz Bargteheide brauchten die Fahrer aus allen Richtungen eine gute halbe Stunde, um die A 1 überhaupt verlassen zu können. Das hatte auch Auswirkungen auf die A 21, auf der es vor dem Autobahnkreuz etwa drei Kilometer Stau ab Tremsbüttel gab.

Schauspieler Jan Josef Liefers twittert: „Mir fehlen zwei zum Skatspielen“

„Mehrere Baustellen verschärften die Situation“, sagt Sonja Kurz. ,,So ist der Beimoorweg zwischen Hammoor und Ahrensburg gesperrt.“ Damit fiel die parallel zur Autobahn verlaufende wichtigste Umleitung weg. Die Autofahrer mussten sich entweder im Norden durch Hammoor und Bargteheide quälen oder im Süden große Umwege über die B 404 in Kauf nehmen.

Zu den Leidtragenden gehörte auch Schauspieler Jan Josef Liefers. Er schrieb um 8.22 Uhr auf dem Kurznachrichtendienst Twitter über sich: „Hängt gerade im Unfallstau um Bad Oldesloe. Ist okay, mir fehlen nur noch zwei zum Skatspielen.“ Andere Autofahrer stiegen in Höhe Reinfeld sogar aus, wanderten zwischen den Fahrzeugen umher und setzten sich auf die Leitplanken.

Als die Polizei die Vollsperrung um 9.55 Uhr aufhob, ging der Stau langsam auf fünf Kilometer zurück. An der Unglücksstelle blieben der Standstreifen und die rechte Fahrspur für die Bergung des total zerstörten Lkw-Aufliegers gesperrt. Ein eigens bestellter Kran hob das Wrack auf einen Abschleppwagen. Um 13.10 Uhr waren auch die letzten Aufräumarbeiten beendet und alle drei Spuren wieder frei.

Nach dem bisherigem Stand der Ermittlungen hat eine heiß gelaufene Bremse das Feuer gegen 2 Uhr ausgelöst. Wegen der Hitze war zunächst ein Reifen am Auflieger geplatzt. Dann griffen die Flammen auf die Ladung – rund 24 Tonnen Holzbalken – über. Der Fahrer des aus Finnland stammenden Sattelzugs, ein 25 Jahre alter Rumäne, stoppte das brennende Gespann auf dem Standstreifen. Er sprang aus dem Führerhaus und schaffte es noch, die Zugmaschine abzukoppeln und in Sicherheit zu bringen.

Als die Feuerwehren aus Bargteheide, Ahrensburg und Hammoor eintrafen, brannte der Anhänger bereits lichterloh. „Wegen des dicht gestapelten Holzes war es besonders schwierig, an alle Glutnester heranzukommen“, sagt Maik Kortmann, stellvertretender Gemeindewehrführer in Bargteheide. Mit dem Greifarm eines Lkw mussten die Balken angehoben werden. Fast achteinhalb Stunden waren die rund 60 Helfer, darunter auch der Versorgungszug vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), im Einsatz. Die Anwohner in Großhansdorf wurden aufgefordert, wegen der starken Rauchentwicklung Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Der rund 60.000 Euro teure Lkw-Auflieger hat nur noch Schrottwert. Hinzu kommen schätzungsweise 20.000 Euro Sachschaden auf und neben der Autobahn. Das Feuer hat einen etwa 20 mal 6,40 Meter langen Asphaltabschnitt beschädigt und ein Verkehrszeichen „Ausfahrt 300 m“. Außerdem müssen acht Elemente der Leitplanke erneuert werden. Die direkt dahinter stehende Lärmschutzwand wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen.

Zwei Autofahrer aus Lübeck und Mecklenburg-Vorpommern rasten zudem über an der Unglücksstelle herumliegende Reifenteile. Ob der Ford Transit und der Toyota Yaris dabei beschädigt wurden, ist nicht bekannt. Die Fahrer blieben unverletzt und konnten ihren Weg fortsetzen.