Prozess gegen 43-Jährigen aus Feldhorst wird wegen neuer Erkenntnisse ausgesetzt

Feldhorst/Lübeck. Es war ein sehr lukratives Geschäft, das ein Heiko Gera (Name geändert) eineinhalb Jahre still und heimlich in seiner Gartenlaube in Feldhorst betrieben haben soll: Cannabis-Pflanzen zu züchten und die berauschende Ernte an Kunden in der Umgebung zu verkaufen. Dafür muss sich der Mann, der eine Brille mit ganz dicken Gläsern trägt und eigentlich als IT-Systemadministrator arbeitet, nun vor dem Lübecker Landgericht verantworten (wir berichteten). Der Prozess ist allerdings gleich zum Auftakt überraschend ausgesetzt worden.

Die Staatsanwaltschaft geht von mindesten fünf Pflanzungen zu je 200 Setzlingen aus, die Gera zwischen Sommer 2011 und Dezember 2012 professionell auf seiner Indoor-Plantage züchtete. Für den Ankläger ergibt dies etwa 17,6 Kilogramm Marihuana, die daraus gewonnen werden können.

Aufgeflogen ist der schlanke Mann mit dem dunkelblonden, kurzen Haar Ende 2012. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung und Gartenlaube stellten die Ermittler rund 2800 Gramm der Droge sicher.

Angaben zu den Tatvorwürfen konnte Heiko Gera allerdings nicht machen. Denn schon kurz nach Beginn der Hauptverhandlung vor der III. Großen Strafkammer wurde das Verfahren ausgesetzt. Am Freitagabend, drei Tage vor Prozessbeginn, war ein Fax beim Landgericht eingegangen.

In dem Schreiben stünden weitere Details über die Drogengeschäfte Heiko Geras, deutete der Vorsitzende Richter ab. Er hat deswegen Einsicht in die Akten anderer Prozesse bei anderen Gerichten beantragt. Als neuer Verhandlungstermin wurde der 2. Juli angesetzt.