Der Streit um den geplanten Funkturm in Ahrensburg entzündet sich aus einer gut bekannten Ausgangssituation.

Auf der einen Seite sind die Anwohner, die um den Wert ihrer Grundstücke, das Landschaftsbild und gar um ihre Gesundheit fürchten. Auf der anderen Seite diejenigen Bürger, die auf ein stabileres Netz des immer wichtiger werdenden Mobilfunks hoffen. An ihrer Seite die Telekom, die im Sinne ihrer Kunden und im eigenen wirtschaftlichen Interesse handelt. Und dann ist da die Verwaltung, die vor der nicht eben einfachen Aufgabe steht, im Genehmigungsverfahren die Interessen der Bürger, der Mobilfunkbetreiber und schließlich ihre eigenen unter einen Hut zu bringen.

Es ist eine klassische Interessenkollision, die einer Lösung bedarf. Die Lösung, die im Zweifel ein ebenso klassischer Kompromiss sein muss, kann aber nur gefunden werden, wenn alle rechtlichen Möglichkeiten ausgelotet und genutzt, wenn alle Für- und Wider-Argumente gehört und abgewogen werden. Gibt es einen Alternativ-Standort, der ebenso geeignet, aber weniger belastend ist?

Mobilfunkbetreiber und kommunale Spitzenverbände haben sich schon im Jahr 2001 geeinigt, dass in den Genehmigungsverfahren der „in Teilen der Bevölkerung entstandenen Besorgnis“ Rechnung zu tragen ist. Dies, so heißt es in der Präambel der Vereinbarung, soll unter anderem „durch eine umfassende Information der Kommunen und ihrer Bürgerinnen und Bürger“ geschehen.

Ist das in diesem Fall, der erstmals durch eine „Panne“ überhaupt erst öffentlich bekannt wurde, geschehen? Das darf bezweifelt werden. Selbst Bürgermeister Sarach hat gegenüber dem Abendblatt gesagt, er hätte „lieber eher davon erfahren“, um dann frühzeitig die Öffentlichkeit zu informieren. Es ist also einiges, vorsichtig formuliert, nicht optimal gelaufen.

Ob letztlich die Verwaltung oder der Betreiber die Fehler zu verantworten hat, ist indes zweitrangig. Primär sollten jetzt alle noch vorhandenen Möglichkeiten genutzt werden, das Versäumte nachzuholen, um am Ende die beste Lösung zu finden.